Ohne Ehrenamt läuft hier gar nichts
Die Björn-Schulz-Stiftung sucht freiwillige Helfer nicht nur für ihre „Schatzinsel“
In der „Schatzinsel“ übergeben Ehrenamtliche in dem Ladenlokal in der Heinrich-Böll-Straße 61 Besuchern gut erhaltene Kleidung, Haushaltswaren und Kinderspiele gegen eine Spende. Mit den Erlösen finanziert die Björn-Schulz-Stiftung beispielsweise Angebote für Geschwister von schwer kranken oder verstorbenen Kindern, die sich austauschen und zusammen trauern. Wer möchte das Second-Hand-Angebot vor Ort mitbetreuen?
Viele Pankower sind sehr engagiert, wenn es um das Kinderhospiz der Björn-Schulz-Stiftung in der Wilhelm-Wolff-Straße 38 geht. Sie backen Kuchen, helfen in der Küche, bauen Tische und Bänke für Feste auf, besetzen die Stände für Essen und Trinken, dekorieren, versorgen den Garten. Oder sie übernehmen, je nach eigenem Talent, bestimmte Aufgaben im Sonnenhof wie Musizieren, gemeinsames Singen, Klangtherapie oder Haareschneiden. Die meisten Freiwilligen engagieren sich unentgeltlich über Jahre hinweg, weil sie das große Gemeinschaftsgefühl vor Ort schätzen und auch wissen, wie sinnstiftend ihre freiwillige Arbeit ist. „Dankeschön-Kultur gehört zu unserem Alltag und wir organisieren jedes Jahr eine Danke-Schön-Veranstaltung für unsere Ehrenamtlichen mit Musik und Essen, das vom DERAG Living Hotel Weißensee gesponsert wird, das uns seit Jahren verbunden ist“, erzählt Frank Ewers. Er leitet in Pankow für die Björn-Schulz-Stiftung das Referat Ehrenamt und ist der erste Ansprechpartner für alle, die sich für ein Ehrenamt bei der Stiftung interessieren oder sich für die ambulante Betreuung in Familien berufen fühlen, in denen ein schwer erkranktes Kind lebt.
„Dieses Gemeinschaftsgefühl, das bei Sommerfest und Christkindlmarkt entsteht oder auch beim Erinnerungstag im Juni, wenn alle Eltern, die ein Kind verloren haben, zusammenkommen, ist schon was Besonderes“, weiß Ewers. Rund 200 Ehrenamtliche sind es derzeit in Pankow, die meisten leben im Umfeld, andere kommen aus Spandau, Zehlendorf oder Britz. Etwa 80 von ihnen übernehmen Aufgaben in der ambulanten Familienbetreuung, sind also in der Stadt unterwegs und dafür speziell ausgebildet. Frank Ewers: „Diese Ehrenamtlichen schulen wir sehr intensiv über 100 Stunden hinweg, weil die Aufgaben in den durch Krankheit stark belasteten Familien teils auch problematisch und nicht ganz einfach sind.“ Alle anderen freiwilligen Helfer bekämen seit gut einem Jahr ebenfalls eine Schulung, die aber weit weniger aufwendig sei, so Ewers. „Wir wollen ihnen tiefere Einblicke geben, was wir genau tun, was die Stiftung ausmacht und welche Kultur wir hier leben.“
Wer mithelfen möchte, sollte sich deshalb auch eher langfristig binden wollen – ob nun einmal in der Woche für ein paar Stunden oder bloß alle paar Wochen für einen Tag. „Aktuell würden wir uns über Verstärkung in unserer ‚Schatz-insel‘ freuen. Wir brauchen zudem recht dringend einen Menschen, der für uns stadtweit Botenfahren mit unserem Fahrzeug übernehmen möchte“, erklärt Ewers weiter. Wer einmal die Woche dafür Zeit spenden möchte, sei herzlich willkommen. „Aber auch in anderen Bereichen freuen wir uns über eine zusätzliche helfende Hand.“
Interessierte können sich bei Frank Ewers unter Tel. 39 89 98 35 oder per E-Mail f.ewers@bjoern-schulz-stiftung.de melden. Das große Sommerfest am Sonntag, 18. August, zwischen 14 und 19 Uhr ist eine Gelegenheit, das Haus und seine vielen Helfer kennenzulernen. Es gibt Kuchen, Gegrilltes, Getränke, Musik und Stände mit vielen schönen Dingen, die gegen eine Spende für das Kinderhospiz abgegeben werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bjoern-schulz-stiftung.de.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.