Gedenktafel zum zweiten Mal gestohlen: Neues Grundstück für Begegnungsstätte Stille Straße gesichert
Eine schlechte, aber auch eine gute Nachricht beschäftigt derzeit die Senioren, die die Begegnungsstätte an der Stillen Straße 10 besuchen.
Zunächst die schlechte Nachricht: Bereits zum zweiten Mal wurde die Gedenktafel zur Erinnerung an die Besetzung der Einrichtung vom 29. Juni bis zum 17. Oktober 2012 gestohlen. Auf der metallenen Tafel sind die einstigen „ältesten Besetzer der Welt“ namentlich genannt. So soll ihr Einsatz für den Erhalt der Begegnungsstätte gewürdigt werden.
Für die Nutzer der Einrichtung hat die Tafel einen großen ideellen Wert. Überdies ist die Anfertigung eines solchen Stückes nicht gerade billig. „Sollte die Tafel als ein Sammelobjekt betrachtet werden, dann bitten wir darum, uns wenigstens eine zurückzugeben“, erklärt Evelyne Lämmer vom Träger der Einrichtung, der Volkssolidarität Berlin.
Wegen des Diebstahls wurde bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Außerdem hoffen die Nutzer der Begegnungsstätte auf Hinweise aus der Bevölkerung. Hat jemand den Diebstahl beobachtet oder hat die Tafel bei irgendjemandem gesehen? Hinweise werden gern unter 47 01 25 32 oder stillestrasse@gmail.com entgegen genommen.
Vielseitiger neuer Standort
Die gute Nachricht für die Nutzer der Begegnungsstätte: Mit dem Projekt „Tschaikowskistraße 14“ geht es voran. Die Gesobau AG hat inzwischen den Kaufvertrag mit der BImA für dieses Grundstück beurkundet. Nun kann sie es in Abstimmung mit der Volkssolidarität bebauen, berichtet Torsten Kühne (CDU), Pankows Stadtrat für Facility Management. Der Sozialverband Volkssolidarität plant auf dem Grundstück an der Tschaikowskistraße zwei Gebäude. In einem der beiden werden Menschen mit Handicap gemeinschaftlich leben. In den anderen Neubau zieht ins Erdgeschoss die Begegnungsstätte Stille Straße 10 um. In den darüber liegenden Etagen soll zudem ein generationsübergreifendes Wohnprojekt entstehen.
Der Grund für den vorgesehenen Umzug: Das Haus in der Stillen Straße 10 ist so stark sanierungsbedürftig, dass unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Umbau zu einer barrierefreien und modernen Begegnungsstätte nicht mehr möglich ist. Die Volkssolidarität hätte gern das Grundstück an der Tschaikowskistraße 14 selbst erworben. Doch das war nicht möglich.
Allerdings war die BImA bereit, unter bestimmten Bedingungen das Grundstück an die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau zu verkaufen. Bezirksamt Pankow und das Wohnungsunternehmen mussten der BImA versichern, dass die Gesobau als Käuferin auch dauerhaft Eigentümerin des Grundstücks bleibt. Gebaut werden darf nun allerdings im Sinne der Volkssolidarität.
Bis es an der Tschaikowskistraße losgehen kann, sind noch einige Fragen zur Finanzierung der neuen Begegnungsstätte zu klären. Doch zumindest sind nun die größten Barrieren aus dem Weg geräumt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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