Gegen Lärm und Gestank
Anwohner rund um die Wackenbergstraße fordern Umsetzung der BVV-Beschlüsse

Seit mehr als einem Jahr fordert die Bürgerinitiative eine Reduzierung der Lärmbelastung durch das Gewerbegebiet. Mit solchen Transparenten verleihen die Anwohner ihrer Forderung Nachdruck. | Foto: Bernd Wähner
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  • Seit mehr als einem Jahr fordert die Bürgerinitiative eine Reduzierung der Lärmbelastung durch das Gewerbegebiet. Mit solchen Transparenten verleihen die Anwohner ihrer Forderung Nachdruck.
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Mit Sitzblockaden an der Ecke Wackenberg- und Grumbkowstraße sowie am Herthaplatz und einer Demonstration forderten Anwohner der Wohngebietsstraßen kürzlich die Umsetzung von BVV-Beschlüssen.

Aufgerufen dazu hatte die Bürgerinitiative gegen Verkehrs- und Gewerbelärm. Diese hatte sich am 21. Juni 2018 in Niederschönhausen gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, die Anwohner von Lärm und Immissionen aus dem Gewerbegebiet Buchholzer und Wackenbergstraße zu schützen. In dieses Gebiet zogen in den vergangenen Jahren immer mehr Betriebe, dadurch erhöhte sich auch der Schwerlastverkehr.

Die Bürgerinitiative fordert unter anderem die Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen rund um das Gewerbegebiet, mit denen das Wohngebiet entlastet wird. Perspektivisch geht es ihr auch um die Verlagerung von Gewerbetrieben, die besonders stark die Umwelt durch Lärm und Emissionen belasten, an besser geeignete Standorte im Bezirk sowie um die Sanierung der Anwohnerstraßen, insbesondere der Wackenbergstraße.

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fasste bereits erste Beschlüsse im Interesse der Anwohner. Doch bisher ist noch nichts passiert, und auch die Lärmbelastung ist unverändert. Deshalb fordert die Bürgerinitiative die BVV auf, auf die Umsetzung der eigenen Beschlüsse durch das Bezirksamt zu drängen. „Wir benötigen schnellstmöglich eine Lösung, mit der die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen des Wirtschaftsverkehrs reduziert werden“, sagt Klaus Fiessinger von der Bürgerinitiative. „Wir fordern die sofortige Umsetzung von Tempolimits, Tonnagebegrenzungen, Durchfahrtsverbote für Lkw und eine Änderung der Verkehrsführung in den genutzten Wohnstraßen.“

Die BVV müsse ihre eigenen Beschlüsse endlich umsetzen, so Renate Faltin von der Initiative. „Der Bezirk hat das alte Gewerbegebiet Niederschönhausen vollkommen planlos immer weiter wachsen lassen, obwohl es mitten im Wohngebiet liegt und über keine geeigneten Zufahrtsstraßen verfügt. Hier rattern Tag und Nacht Zwölftonner und Containerdienste mit ungefederten Stahlanhängern durch Wohnstraßen. Autowracks werden einfach auf der Straße abgestellt, und Schweiß- und Lackierarbeiten erzeugen Lärm und Gestank, auch an Wochenenden. Dass der Bezirk diese Ansiedlung genehmigt hat und nicht kontrolliert, können wir absolut nicht nachvollziehen.“

Im Zuge der Aufstellung eines bisher fehlenden Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Niederschönhausen fasste die BVV unter anderem den Beschluss, zeitgleich ein Verkehrskonzept zu entwickeln. Weil ein solches Konzept gemeinsam mit der Verkehrslenkung des Senats entstehen muss, wird die Umsetzung Jahre dauern. Auf Drängen der Bürgerinitiative wurde deshalb ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen für „kurzfristige Maßnahmen“ in die BVV eingebracht und im November 2018 beschlossen. Seitdem warten Anwohner auf die Umsetzung und die Definition solcher Maßnahmen sowie auf ein Verkehrskonzept.

Seit mehr als einem Jahr fordert die Bürgerinitiative eine Reduzierung der Lärmbelastung durch das Gewerbegebiet. Mit solchen Transparenten verleihen die Anwohner ihrer Forderung Nachdruck. | Foto: Bernd Wähner
Immer wieder durchfahren solche Transporter, beladen mit Abfall-Containern, das Wohngebiet an der Wackenbergstraße. | Foto: Renate Faltin
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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