Anwohner starten Aktionen für mehr Sicherheit in Tempo-30-Zone
Niederschönhausen. Diese Einmündung hat es in sich: Immer wieder rasen Autofahrer aus der Hermann-Hesse-Straße mit überhöhter Geschwindigkeit in die Tschaikowskistraße. Dass sie dort nur Tempo 30 fahren dürfen, nehmen die meisten gar nicht oder erst zu spät wahr.
Auf der Hermann-Hesse-Straße ist 50 erlaubt. In Richtung Einmündung zur Tschaikowskistraße macht die Straße allerdings einen leichten Bogen, der zum Beschleunigen anregt. Und wer schließlich in die Tschaikowskistraße einbiegt, dem steht eine weiträumige Einfahrt zur Verfügung. Viele bremsen dann gar nicht erst oder zu spät ab. Sie fahren mit zu hoher Geschwindigkeit durch diese Wohngebietsstraße. Erst in Höhe der parkenden Autos wird auf die Bremse getreten.
Schrammen und kaputte Spiegel
Dieses Fahrverhalten hat Folgen. Parkende Autos werden häufig beschädigt. Immer wieder gibt es Schrammen im Lack oder werden Spiegel abgefahren. „Viel schlimmer für uns Anwohner ist allerdings, dass unsere Kinder durch die zu schnell fahrenden Autos erheblich gefährdet sind“, meint Madlen Feldtmann. Sie wohnt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern auf dem Grundstück direkt an der Einmündung.
„An der Hermann-Hesse-Straße befinden sich zwei Kindergärten und eine Schule. Viele Kinder nutzen die Straße als Schulweg zur nahe gelegenen Grundschule an den Buchen. An der Einmündung ist es für sie sehr gefährlich, weil die Autofahrer nicht abbremsen“, so die Anwohnerin. Deshalb entschloss sich Madlen Feldtmann, gemeinsam mit anderen Anwohnern aktiv zu werden. Mit einer ersten Aktion machten sie jetzt Autofahrer darauf aufmerksam, dass sie beim Einfahren in die Tschaikowskistraße abbremsen müssen.
Dazu engten sie mit rotweißen Kegeln die Straße etwas ein und stellten einen Pappkarton mit der Aufschrift „Gas weg: Kinder!“ auf. Weiterhin brachten sie von Kindern gebastelte Tempo-30-Schilder an einem Zaun an. Auch ein mit Unkraut zugewuchertes Verkehrsschild legten sie frei. „Das Unkraut versperrte die Sicht auf Autos und auf Personen, die sich am Straßenrand befinden“, sagt Madlen Feldtmann.
Politiker wachrütteln
Weiterhin starteten die Anwohner eine Unterschriftenaktion. „Wir möchten, dass sich Politik und Verwaltung des Themas annehmen. Wir hoffen, dass vielleicht ein Zebrastreifen angelegt oder zumindest die Straße an der Einmündung eingeengt werden kann. Damit wir möglichst viele Unterschriften zusammenbekommen, werden wir die Listen auch in den Kitas und Schulen in der Umgebung aushängen“, so die Anwohnerin.
Auf das Problem an der Einmündung Hermann-Hesse- und Tschaikowskistraße hat Anwohner Tilmann Brück inzwischen auch die zuständige Senatsverwaltung und die Bezirkspolitik in Anschreiben aufmerksam gemacht. Denn dort ist dieses Thema noch nicht bekannt. „Ich bin gespannt, was mir das Straßen- und Grünflächenamt, Verkehrsausschuss und Verkehrsbehörde des Senats antworten werden“, sagt der Vater dreier Kinder. Das Straßen- und Grünflächenamt habe zumindest schon zugesagt, dass man sich die Sache vor Ort ansehe, sagt Madlen Feldtmann. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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