Lärm und Abgase: An der Hermann-Hesse-Straße ist eine Änderung nicht in Sicht

Anwohner Eberhard Sperling zeigt, wie marode die Fahrbahn der Hermann-Hesse-Straße an vielen Stellen ist. | Foto: Bernd Wähner
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Anwohner der Hermann-Hesse-Straße sind genervt. Die Lärm- und Abgasbelastung zwischen dem Eingang zur Schönholzer Heide und Pastor-Niemöller-Platz nimmt stetig zu.

Nicht nur, dass immer mehr Flugzeuge Richtung Tegel über ihre Dächer hinwegdonnern, auch die Belastung durch den Autoverkehr werde immer größer, berichtet Anwohner Eberhard Sperling. „Morgens ab 8 Uhr und nachmittags ab 15 Uhr gibt es auf beiden Seiten der Straße für mehrere Stunden einen Stau. Dann haben wir nicht nur den Lärm der Autos, sondern auch die ganzen Abgase bleiben bei uns hängen.“

In den frühen Morgenstunden, am Wochenende und wenn es zwischendurch mal staufrei auf der Hermann-Hesse-Straße ist, nutzen diese Zeitfenster viele schwere Lkw. Sie rumpeln mit hoher Geschwindigkeit über den löchrigen Asphalt der Fahrbahn. Das wiederum ist nicht nur laut, sondern erschüttert die Häuser. Am Haus von Familie Sperling sind bereits erste Risse zu entdecken.

Hinzu kommt, dass sich durch die Schwerlaster der Straßenzustand stetig verschlechtert. Auf der Fahrbahn finden sich immer mehr Schlaglöcher. Die werden zwar ausgebessert, so Sperling, aber das bringe nicht viel. Diese Asphaltfüllungen werden oft schon nach kurzer Zeit von den Lkw wieder abgetragen.

Damit die Fahrbahn in einem einigermaßen vernünftigen Zustand bleibt und sich die Lärmbelastung für Anwohner in einem erträglichen Maß hält, sollte es für diese Straße ein Fahrverbot für Lkw geben. Und für den restlichen Verkehr sollte eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 angeordnet werden, meint Eberhard Sperling. Seit drei Jahren steht er zu diesen Themen mit der Senatsverkehrsverwaltung in Kontakt. „Bisher hat man mich immer nur vertröstet und letztlich an das Straßen- und Grünflächenamt Pankow verwiesen“, sagt er. Auf Anfrage heißt es aus dem Amt, dass die Hermann-Hesse-Straße eine Hauptstraße im übergeordneten Straßennetz sei. Damit liege die Anordnung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und ähnlichem nicht beim Bezirk, sondern bei der Verkehrslenkung Berlin.

Allerdings habe die Anordnung von Tempo 30 auf dieser Straße keine Chance, heißt es aus dem Bezirksamt. Damit würde nämlich der Bus der Linie 150 ausgebremst werden. Und der Senat setzt sich bekanntermaßen für eine Beschleunigung des öffentlichen Personennahverkehrs ein, damit dieser attraktiver wird.

Was den baulichen Zustand der Fahrbahn betrifft, so ist hier seitens des Bezirks kein grundhafter Ausbau als Investitionsmaßnahme vorgesehen. Allerdings planen die Berliner Wasserbetriebe noch 2018 umfangreiche Arbeiten an ihren Leitungen unter der Hermann-Hesse-Straße. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Geplant ist, dafür die nördliche Fahrbahn komplett zu sperren.

Nach Beendigung dieser Baumaßnahme voraussichtlich Anfang 2019 wird die Fahrbahn dann gemäß gültiger technischer Vorschriften von einer Straßenbaufirma wieder hergestellt. Damit könnte sich zumindest der Fahrbahnzustand verbessern.

Anwohner Eberhard Sperling zeigt, wie marode die Fahrbahn der Hermann-Hesse-Straße an vielen Stellen ist. | Foto: Bernd Wähner
Solche Schlaglöcher gibt es einige auf der Fahrbahn der Hermann-Hesse-Straße. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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