Am Beelitzhof baut der Senat eine MUF mit 450 Plätzen
Nach Abstimmung mit den Bezirken hat der Senat weitere Standorte für den Bau Modularer Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) vorgeschlagen. Pro Bezirk sollen jeweils zwei Standorte realisiert werden.
In Steglitz-Zehlendorf kämen laut Mitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Grundstücke am Dahlemer Weg 247 und am Osteweg 63 infrage, beide in Lichterfelde. „Gegen den Standort am Dahlemer Weg haben wir nichts, gegen den am Osteweg aber schon“, sagt Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU).
Erstens sei das Gelände Teil eines Grundstücks, das für eine Schule mit Sporthalle vorgehalten werde. Zweitens sei es mit rund 6000 Quadratmetern zu klein und drittens befinde es sich in unmittelbarer Nähe zum Standort Dahlemer Weg. „Wir aber sind bestrebt, die Unterkünfte gut zu verteilen“, erklärt die Bürgermeisterin. Daher sei man auf der Suche nach einem Ersatzstandort.
Bereits in 2016 benannte Steglitz-Zehlendorf ein Gelände Am Beelitzhof 24 in Nikolassee als geeignet für ein Tempohome mit 200 Plätzen. Damals wählte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten aber andere Standorte aus. Jetzt steht fest, dass dort ab dem Sommer eine Modulare Unterkunft gebaut wird.
In einer Anwohnerversammlung konnte Jugendstadträtin Carolina Böhm (SPD) Befürchtungen hinsichtlich der Belegung entkräften. „Es werden nicht nur junge alleinstehende Männer einziehen. In allen Standorten leben bis zu 70 Prozent Familien mit Kindern, so wird es auch hier sein.“
Eigentümer des Grundstücks sind die Berliner Wasserbetriebe (BWB). Laut der Stadträtin werde das Land Berlin das Gelände im Einvernehmen mit den BWB kaufen. Um die MUF zu errichten, müssten 44 Bäume fallen, 13 davon unterliegen Baumschutzbestimmungen. Die Fällgenehmigungen lägen vor. Auch ein Betriebssportplatz der BWB muss weichen. „Dafür wird Ersatz geschaffen, das ist eine gesetzliche Verpflichtung.“
Im Gegensatz zu den Tempohomes, deren Lebensdauer bei drei bis vier Jahren liegt, sind die Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge auf 30 bis 40 Jahre angelegt. Wenn sie nicht mehr für Geflüchtete benötigt werden, sollen sie dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen.
Derzeit gibt es in Steglitz-Zehlendorf sieben Unterkünfte mit 1693 Plätzen für Geflüchtete.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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