Halbzeit im Studentendorf: Regierender Bürgermeister übergab vier sanierte Häuser
Nikolassee. Bergfest im Studentendorf Schlachtensee: Die Hälfte der 28 Bauten der denkmalgeschützten Anlage an der Wasgenstraße ist jetzt saniert. Am 16. Oktober übergab der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vier weitere Häuser.
Andreas Barz, Vorstandsvorsitzender der Studentendorf Schlachtensee eG, die die Anlage betreut, freut sich, dass die Hälfte der Erneuerungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnte. „Mit der Übernahme des Nationalen Kulturdenkmals im Jahr 2003 hatten wir dem Land Berlin versprochen, die Einrichtung denkmalgerecht zu erneuern.“ Im Frühjahr 2016 soll ein weiteres Haus saniert und bezugsfertig sein. Ab 2006 seien damit rund 13 Millionen Euro in die Baumaßnahmen geflossen. Davon kamen 2,2 Millionen Euro vom Bund, vom Landesdenkmalamt Berlin, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und von der Beck’schen Stiftung.
Mit den 113 Plätzen, die jetzt bezogen werden können, bietet das Studentendorf Raum für rund 900 Bewohner. „Die Häuser bieten modernen Komfort im Grünen und die Nähe zur Freien Universität Berlin“, sagt Sebastian Pochert von der Studentischen Selbstverwaltung. Die Mieten liegen zwischen 235 und 455 Euro.
Der Architekt Winfried Brennecke, dessen Büro die Sanierung der übergebenen Häuser betreute, bezeichnet das in den 50er-Jahren entstandene Studentendorf als eine Perle der Berliner Nachkriegsmoderne. Wie die meisten der Gebäude dieser Zeit entsprächen die Häuser allerdings nicht den modernen Standards. Die Anforderungen bei der Energieeinsparung in Einklang mit dem Denkmalschutz sei eine Herausforderung gewesen.
Das Studentendorf entstand ab 1957. Bis 1976 gab es drei Bauabschnitte. Es besteht aus zwei- bis dreigeschossigen Wohnbauten, vier Gemeinschaftsbauten und vier nicht denkmalgeschützten fünfgeschossigen Wohnhäusern auf einer Fläche von 5,3 Hektar. Die Sanierungsmaßnahmen sollen bis 2023 weiterlaufen.
Die Anlage wurde auf Initiative der US-amerikanischen Diplomatin Eleanor Dulles errichtet. Sie war Berlin-Verantwortliche des amerikanischen Außenministeriums, das sie zu einer Spende von 7,5 Millionen Mark an die Freie Universität Berlin bewegen konnte. Gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt legte sie im Oktober 1957 den Grundstein für das Studentendorf Schlachtensee. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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