Buch über Villenkolonie in zweiter Auflage erschienen

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Nikolassee. Die meisten Bewohner von Nikolassee möchten, dass der Ortsteil mit seinen zahlreichen denkmalgeschützten Bauten so bleibt wie er ist. Einen Beitrag dazu könnte das neue "Nikobuch" leisten.

"Nikolassee - Häuser und Bewohner der Villenkolonie" heißt das Werk. Es ist die Zweitauflage der inzwischen vergriffenen ersten Ausgabe. "Wir glauben, damit einen Beitrag zur Erarbeitung einer Ortserhaltungssatzung geleistet zu haben", sagt Herausgeber Henning Schröder, der als Verlagsbuchhändler tätig war. Zusammen mit Hans Hinrich Lembke, Wirtschaftsprofessor im Ruhestand, hat er neben dem aktuellen Band auch Bücher über die Villenkolonien Schlachtensee und Dahlem geschrieben. Im neuen Buch als Autor hinzugekommen ist Kirchenoberbaurat Matthias Hoffmann-Tauschwitz mit einem Beitrag zur architektonischen Einzigartigkeit Nikolassees.

Eine Erhaltungssatzung auszuarbeiten hatte die BVV Steglitz-Zehlendorf im September 2013 beschlossen. Sie soll Nikolassee vor Zersiedelung und Parzellierung schützen, Eingriffe durch Neubauten, die nicht ins Ortsbild passen, verhindern. Dabei kann die Satzung helfen - zumal es für Nikolassee keinen Bebauungsplan gibt. "Bei uns im Kiez klingeln ständig Investoren, die fragen, ob man nicht verkaufen will", erzählt Schröder. Die Folge: Ein altes Haus wird abgerissen, mehrere neue an der gleichen Stelle errichtet. Dieser Prozess sei in Wannsee und Schlachtensee seit Längerem zu beobachten.

Im Nikobuch kann der Leser die Entwicklung der 1901 gegründeten "Villenkolonie Nikolassee" nachvollziehen. Das Kerngebiet ist mit dem heutigen Ortsteil nicht identisch, es reichte im Westen und Norden bis zur Wannsee- und Stadtbahn, im Osten und Süden bis zur Rehwiese und zum Nikolassee. Auf 368 Seiten werden Angaben zu mehr als 530 vor 1945 errichteten Gebäuden gemacht. Die Heimstätten-Aktien-Gesellschaft (HAG) baute die meisten Häuser; namhafte Architekten wie Hermann Muthesius, Heinrich Straumer, Ludwig Mies van der Rohe und Egon Eiermann waren in der Villenkolonie tätig.

Zur Einstimmung ist der Vortrag "Nikolassee in den Kinderschuhen" von 1907 abgedruckt. Autor Adolf Groth, Gymnasialprofessor, wohnte im Haus "Zur Morgensonne" An der Rehwiese, eines der ersten drei Gebäude der Kolonie. Der Hauptteil des Buches heißt "Straßen, Häuser und Bewohner". Einzelne Häuser werden in historischen und aktuellen Ansichten vorgestellt, Eigentümer und Bewohner aufgeführt - von der Alemannen- bis zur Waltharistraße. Ein Blick auf die landschaftlichen Besonderheiten und ein umfangreicher Registerteil inklusive einer Liste der Baudenkmäler beschließen das Buch.

Viel Arbeit steckt in den Werken des Autorenteams Schröder/Lembcke, jeweils zwei Jahre dauert es, bis ein neuer Band fertig ist. Aber Henning Schröder geht schon das nächste Projekt an. "Ich will mir jetzt das Gebiet Zehlendorf-West vornehmen."

"Nikolassee - Häuser und Bewohner der Villenkolonie" ist überall im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-00-045432-5, 25 Euro).
Ulrike Martin / uma
Autor Henning Schröder. | Foto: Martin
So sah der Hohenzollernplatz vom S-Bahnhof Nikolassee aus gesehen im Jahre 1907 aus. | Foto: Schröder
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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