Besuch des Außengeländes möglich
Museumsdorf Düppel wieder geöffnet
Das Stadtmuseum Berlin öffnet nach der Corona-bedingten Schließzeit schrittweise wieder seine Standorte. Den Anfang hat am heutigen Donnerstag, 14. Mai, das Museumsdorf Düppel, Clauertstraße 11, gemacht.
Dort sind wieder Besucher auf dem acht Hektar großen Außengelände mit den rekonstruierten Wohnhäusern und Gärten willkommen. In den Gehegen sind Nutztiere des Dorfes zu sehen: die beiden Hinterwälderochsen Max und Moritz, die Düppeler Weideschweine Olga und Kurt, sowie Lara, Else und Nele, die Skudden-Schafe, eine vom Aussterben bedrohte Schafrasse. Jetzt im Frühjahr gibt es Nachwuchs – niedliche Lämmer und Frischlinge.
Handwerkern zuschauen
Wer will, kann auf der Schaubaustelle Zimmerleute bei ihrer Arbeit an den Dächern der historischen Häuser beobachten. Die heutigen Düppeler Häuser sind Nachbauten der Gebäude, die hier im 12. Und 13. Jahrhundert tatsächlich gestanden haben. Anhand der Grabungen, die 1967 begonnen hatten, konnten zwei verschiedene Haustypen nachgewiesen werden.
So deuten runde Erdverfärbungen auf so genannte Ständerbauten hin. Sie bestanden aus einer Pfostenkonstruktion mit Stützbalken im Innenraum, die das Dach trugen. Bei Typ zwei, der Blockbauweise, gab es keine Pfostenlöcher. Dort waren Fußböden aus gestampftem Lehm Hinweise auf einen Hausbau. Ein solcher Boden zeichnet sich bei Ausgrabungen großflächig ab und ist deutlich von anderen Schichten unterscheidbar. Im Museumsdorf gibt es neben den Ständerbauten und Blockhäusern noch zwei erhöhte Speicherbauten.
Ein ganz besonderes „Haus“ ist am Eingang des Geländes zu sehen, es ist als Haus nicht zu erkennen, nur die Umrisse sind mit Baumstämmen markiert. Es handelt sich um das erste in Düppel errichtete Gebäude und soll so weit verfallen, bis keine oberirdischen Spuren mehr vorhanden sind. Spätere Ausgrabungen sollen zeigen, ob die Spuren tatsächlich denen der mittelalterlichen Häuser ähneln und die seit 1975 angefertigten Rekonstruktionen korrekt sind.
Die Dauerausstellung „Leben im Mittelalter“ bleibt vorerst geschlossen, und es gibt keine Führungen und Veranstaltungen.
Geöffnet ist das Gelände donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt 2,50 Euro. Die Leitung des Museumsdorfs macht darauf aufmerksam, den Mindestabstand einzuhalten und empfiehlt das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen – beim Ticketkauf sind Masken verpflichtend.
Um die Besucher und die Mitarbeiter vor dem Corona-Virus zu schützen, ist zusätzliches Personal anwesend. Schilder und Markierungen informieren zudem über die einzuhaltenden Hygiene- und Abstandsregeln.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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