Bezirk benennt Platz nach Günter Pfitzmann
Nikolassee. Ein kleiner Platz an der Matterhornstraße wird im kommenden Frühjahr nach dem beliebten Schauspieler Günter Pfitzmann benannt. Einer, der sich ganz besonders darüber freut, ist Nero Brandenburg. Der bekennende „Pfitze“-Fan kämpft seit zwei Jahren dafür, die Erinnerung an den Volksschauspieler im Straßenbild sichtbar zu machen.
Die dreieckige Fläche Matterhornstraße/Palmzeile/Wasgenstraße wird künftig den Namen Günter-Pfitzmann-Platz tragen. Kurz vor der Sommerpause hatte der Fachbereich Tiefbau des Bezirksamtes im Umweltausschuss diesen Plan vorgestellt, der auf allgemeine Zustimmung stieß.
Derzeit laufen noch Sanierungsarbeiten an der Fahrbahn der Matterhornstraße. „Anschließend wird das Benennungsverfahren fortgesetzt“, teilt Stadträtin Maren Schellenberg (B‘90/Grüne), zuständig für die Abteilung Tiefbau, jetzt mit. „Im Frühjahr wird es dann eine Benennungsfeier geben.“
Günter Pfitzmann (1924 bis 2003) war Schauspieler, Synchronsprecher und Kabarettist. Seine größten TV-Erfolge hatte er in den Serien „Der Havelkaiser“, „Drei Damen vom Grill“ und als Dr. Brockmann in „Praxis Bülowbogen“.
Pfitzmann, der im Reifträgerweg in Nikolassee wohnte, galt als Ur-Berliner. Nach dem Mauerfall sang er seiner Stadt sogar ein Lied mit den Zeilen: „Mein Berlin ist wieder ein Berlin, ick könnte schrei‘n, Berlin, vor lauter Glück, denn es steht fest, Berlin, der Name Ostberlin, genau wie Westberlin, kommt nie mehr zurück.“
2014 gab es in Tempelhof-Schöneberg erste Ansätze, eine Straße oder einen Platz nach Pfitzmann zu benennen, am besten im Bülowkiez. Das Vorhaben scheiterte bereits im Kulturausschuss, denn erst wenn so viele Straßen nach Frauen wie nach Männern benannt sind, sollen letztere wieder an der Reihe sein.
Auch Steglitz-Zehlendorf beschäftigt sich seit zwei Jahren mit der Benennungs-Thematik. Immerhin wohnte Pfitze, der Urberliner, im Reifträgerweg in Nikolassee. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.
So sehr sich Nero Brandenburg, Entertainer, Sänger und Radiomoderator, unter anderem beim Rias Berlin, jetzt freut, so wenig versteht er, dass so viel Zeit vergehen musste. „Es gab in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf im April 2014 bereits eine Anfrage, im April 2015 einen Beschluss zur Benennung einer Straße nach Pfitzmann.“
Brandenburgs Nachfragen beim Bezirksamt, wie es denn mit dem Fortgang stehe, brachten zu seiner Enttäuschung keine Antworten. Vor Kurzem schrieb er an die Berliner Woche mit der Bitte, das Thema aufzugreifen.
Brandenburgs Reaktion auf das positive Recherche-Ergebnis: „Was soll ich sagen? Steter Tropfen höhlt den Stein? Gut Ding will Weile haben? Dafür habe ich gekämpft. Ich atme auf und freue mich riesig.“ Einen Platz in der Nähe des Wohnorts der Pfitzmanns zu benennen, sei eine fast schon geniale Idee. „Ich glaube, mit mir werden sich unzählige Berliner freuen.“ uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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