Zu großer Aufwand: CDU will keinen achten Ortsteil Schlachtensee

Steglitz-Zehlendorf. Wird Schlachtensee bald der achte Ortsteil in Steglitz-Zehlendorf? Befürworter der Idee wünschen sich mehr Identität in ihrem Kiez, Kritiker fragen nach dem Sinn.

Regionalforscher Dirk Jordan hat den Vorschlag in die Welt gesetzt. Er plädiert dafür, aus der Ortslage einen offiziellen Ortsteil zu machen. „Die Schlachtenseer haben einen ausgeprägten Sinn für ihr Gemeinwesen. Der östliche Teil gehört aber zu Zehlendorf, der westliche zu Nikolassee.“ Die Ausweisung als Ortsteil sei überfällig. Den Vorschlag hat die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aufgegriffen und einen entsprechenden Antrag Anfang Februar gestellt. Er wurde allerdings in den Stadtplanungsausschuss überwiesen und dort erst einmal vertagt.

Darüber zeigte sich die FDP-Fraktion enttäuscht. „Die Menschen im Kiez um die Breisgauer Straße wünschen sich einen eigenen Ortsteil, dem sie sich verbunden fühlen können“, sagte der Bezirksverordnete Rolf Breidenbach.

Inzwischen gibt es einen neuen, modifizierten Antrag der SPD-Fraktion. Darin wird nicht mehr gefordert, Schlachtensee als Ortsteil auszuweisen, vielmehr geht es um einen Prüfauftrag. „Wir wollen Voraussetzungen für eine Benennung geklärt wissen und die Bürger informieren“, erklärt SPD-Fraktionschef Volker Semler. „Ich gehe davon aus, dass wir dem Antrag folgen“, sagt der B’90/Grüne-Verordnete Michael Gaedicke.

"Was soll das bringen außer einer neuen roten Linie auf dem Stadtplan?", fragt hingegen Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU), verantwortlich für das Ressort Stadtplanung. Eine Benennung bedeute enormen bürokratischen Aufwand. „Als nächstes kommt dann Düppel und möchte auch zum Ortsteil werden.“

Dirk Jordan sammelt inzwischen mit seiner Bürgerinitiative Unterstützungsunterschriften von Schlachtenseer Gewerbetreibenden. Er wünscht sich einen überparteilichen Konsens. „Interessant ist, dass Borsigwalde 2012 von der BVV Reinickendorf auf Initiative der CDU als Ortsteil benannt wurde.“

Der neue SPD-Antrag steht im Stadtplanungsausschuss am 11. April auf der Tagesordnung.

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Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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