Doch schon für 2015 sind neue Bauarbeiten angekündigt
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte sie "ein Symbol für den Freiheitskampf des alten West-Berlins", und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer wies ironisch auf die Eidechsen hin, auf die bei den Bauarbeiten Rücksicht genommen worden sei. Auf Berlins ältester Autobahn rollt jetzt der Verkehr wieder ungebremst durch den Grunewald. Seit dem 28. November wieder geöffnet, musste sie für die Blitz-Zeremonie der Wiederinbetriebnahme der Autobahn durch den Regierenden Bürgermeister, den Bundesverkehrsminister und den Bausenator Michael Müller noch einmal kurz gesperrt werden.
Bis nach Dahlem hinein waren die Auswirkungen zu spüren, die mit den Bauarbeiten auf der A 115 zu tun hatten. Die Ausfahrt Hüttenweg war eineinhalb Jahre lang gesperrt. Besonders an der Potsdamer Chaussee ist Erleichterung groß. Ein Großteil der 90 000 Pkw und 4500 Lkw, die sonst über die Avus weitergefahren wären, sollen in der Bauzeit hier zusätzlich durchgekommen sein. Andere durchquerten Schlachtensee und Dahlem, um in Richtung Innenstadt oder nach Steglitz zu gelangen. Selbst über das FU-Viertel und die Altensteinstraße verteilte sich der Verkehr.
Dank guter Wetterbedingungen, aber auch hervorragender Planung, Koordinierung und Baudurchführung wurde das 8,7 Kilometer lange Autobahnstück schneller und billiger renoviert. Nach Senatsangaben wurden statt 27 Millionen nur 23,4 Millionen Euro ausgegeben. Für Berliner Verhältnisse, so ein Experte, sei dies außergewöhnlich.
Auch nach Abschluss der aktuellen Bauarbeiten ist die Avus jedoch noch nicht komplett saniert. So sind ab 2015 Arbeiten am Kreuz Zehlendorf geplant. Anschließend will die Senatsverkehrsverwaltung den Autobahnabschnitt zwischen Spanische Allee und der Landesgrenze in Angriff nehmen. Kosten und Zeitraum der Maßnahme sind noch nicht bekannt. Henning Schröder von Initiative "Wir in Nikolassee" befürchtet dann weiteren Lärm wie in den 18 Monaten zuvor. "Zwar hatten wir bei dem Wetter meist die Fenster zu, aber wer sie öffnete oder den Gang mit dem Hund machen musste, kam sich vor, als sei er in der Stadtmitte."
Im alten Mauer-West-Berlin war die Avus die einzige Gelegenheit für Auto- und Motorradfahrer, innerhalb der Stadt mal "richtig aufzudrehen".
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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