Zum Gedenken an die Reichspogromnacht
Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses Hubertus polierten Stolpersteine
Sechs Stolpersteine sind vor dem Pflegeheim am Evangelischen Krankenhaus Hubertus in der Spanischen Allee 10 ins Pflaster eingelassen. Anlässlich des 81. Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November 1938 versammelten sich die Mitarbeiter des Krankenhauses, um die Steine zu polieren.
Sechs Menschen lebten auf dem heutigen Krankenhausgelände, bevor sie in den 1940er-Jahren von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager deportiert wurden. Die Stolpersteine erinnern an Theodor Löwenthal, Johanna Stahl, Sophie Goldschmidt, Anna Loewenberg, Johanna Königsberger und Emma Weigert.
„Es ist wichtig, dass das Schicksal dieser Menschen nicht in Vergessenheit gerät, gerade heute, wo wir uns erneut mit Fremdenfeindlichkeit und gesellschaftlich aufflackernder Hetze konfrontiert sehen“, sagte Geschäftsführer Dr. med. Matthias Albrecht, der selbst zum Putzschwamm gegriffen hatte.
Die kollektive Aktion ist ein fester jährlicher Termin im Kalender des Krankenhauses. Neben dem Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur gibt es auch praktische Gründe dafür, denn die Steine verwittern im Lauf des Jahres. In erster Linie gehe es aber um das Gedenken, erläuterte Krankenhaus-Pfarre Wolfgang Weiß. Die Idee folge dem jüdischen Verständnis, dass ein Mensch erst dann wirklich tot sei, wenn sein Name ausgelöscht werde. „Wir gedenken damit der vom NS-Regime Ermordeten und erweisen ihnen Respekt. Die Reichspogromnacht ist das Symbol eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, das sich unter keinen Umständen wiederholen darf“, sagte Weiß.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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