Sprengplatz bleibt im Grunewald
Lagerung von Explosivstoffen deutlich reduziert

Gefahrenschilder am Zaun um den Sprengplatz Grunewald warnen vor unbefugtem Betreten. | Foto: K. Rabe
2Bilder
  • Gefahrenschilder am Zaun um den Sprengplatz Grunewald warnen vor unbefugtem Betreten.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Vor fast genau einem Jahr brannte es auf dem Sprengplatz im Grunewald. Mit dem Waldbrand entbrannte auch eine Diskussion über Sicherheitsfragen und es wurde Kritik am Standort inmitten eines Naherholungsgebietes laut. Trotzdem hält Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Standort fest: Es gibt keine Alternative.

„Der Sprengplatz Grunewald wird bleiben. Er ist hier in Berlin das einzig zugelassene Lager für Spreng- und Zündmittel, für die Altlastenvernichtung, aber auch für die Asservatenhaltung, also die Beweismittelsicherung, für explosionsgefährliche Gegenstände und Substanzen“, erklärt Spranger in einer Pressemitteilung. Bedeutende Vorteile seien zudem die Lage, weit weg von der nächsten Wohnbebauung, sowie kurze Anfahrtswege. Daher setze sich sich auch weiterhin für einen sicheren Betrieb des Sprengplatzes Grunewald zum Schutz der Berliner ein, so Spranger.

Seit vergangenem Sommer wurde die Menge der auf dem Sprengplatz gelagerten Explosivstoffe deutlich reduziert. Vor dem Großbrand lagerten dort 12,9 Tonnen Nettoexplosivmasse (NEM) – das ist die Masse der Explosivstoffe ohne Verpackung. Darunter waren unter anderem Fundmunition, pyrotechnische Gegenstände, dienstliche Spreng- und Zündmittel. Aktuell sind auf dem Sprengplatz 4,4 Tonnen NEM gelagert. Zudem liegt ein Notbetriebskonzept vor, das von der Polizei Berlin und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) erarbeitet wurde. Außerdem hat die SenMVKU einen Katastrophenschutz-Sonderplan für den Sprengplatz und die angrenzende Waldfläche erstellt. So wurden die umliegenden Waldflächen nach dem Brand von der Polizei zusätzlich mit einem Zaun gesperrt, weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich Sprengmittel vom Sprengplatz im Wald verteilt haben. Am Zaun selbst sind alle 50 Meter Gefahrenschilder angebracht, die vor unbefugtem Betreten warnen.

Die Waldflächen bleiben bis zum Abschluss der Kampfmittelberäumung durch Zäune abgesperrt. | Foto:  K. Rabe
  • Die Waldflächen bleiben bis zum Abschluss der Kampfmittelberäumung durch Zäune abgesperrt.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Waldflächen bleiben bis zum Abschluss der Kampfmittelberäumung gesperrt. Derzeit sind laut Senatsinnenverwaltung über 50 Prozent der angrenzenden Waldflächen beräumt. Sobald die Beräumung abgeschlossen ist und keine Gefahr mehr beim Betreten der Flächen besteht, werden die Waldflächen wieder freigegeben. Nach jetzigem Stand wird dies voraussichtlich in diesem Herbst der Fall sein.

Der vollständige Wiederaufbau des Sprengplatzes werde wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen, heißt es seitens der Senatsinnenverwaltung. Ziel ist der sichere und umweltschonende Betrieb des Platzes. Zurzeit wird ein neues und verbessertes Sicherheitskonzept erarbeitet. Das heißt unter anderem, offene Sprengungen dürfen nur noch im Ausnahmefall durchgeführt und gefährliche Stoffe und Gegenstände im Regelfall auf dem Sprengplatz nur zwischengelagert werden. Die Vernichtung soll in anderen geeigneten Einrichtungen erfolgen. Hier solle die gute Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg fortgesetzt werden, sagt Manja Schreiner (CDU), Senatorin für MVKU. „Wichtig ist, dass der Betrieb der Anlage inmitten des Forstes Grunewald höchsten Sicherheits- und Umweltstandards entspricht, um künftig Schadensfälle zu vermeiden und die Umwelt nicht zu gefährden“, betont Schreiner.

Gefahrenschilder am Zaun um den Sprengplatz Grunewald warnen vor unbefugtem Betreten. | Foto: K. Rabe
Die Waldflächen bleiben bis zum Abschluss der Kampfmittelberäumung durch Zäune abgesperrt. | Foto:  K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 677× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.343× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.000× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.441× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.344× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.