Studentenheim im Kulturhaus: Investor plant rund 170 Appartements

Projektentwickler Kemal Sümer im früheren Theatersaal des Kulturhauses. | Foto: Ralf Drescher
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Oberschöneweide. Die Zahl maroder Bauten im Kiez hat in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich abgenommen. Bald könnte auch noch einer der letzten Schandflecke an der Wilhelminenhofstraße verschwinden, das frühere Kulturhaus des Werks für Fernsehelektronik.

Allerdings: Verschwinden kann der im Jahr 1914 fertiggestellte Bau nicht, denn er ist als Einzeldenkmal eingetragen. Ginge es nach Eigentümer Kemal Sümer, dann könnte der massive Bau aus der Hochzeit der Industrialisierung schon in zwei Jahren ein Zuhause für bis zu 170 Studenten der nahen Hochschule für Technik und Wirtschaft werden. „Der Bedarf ist vorhanden, die Studenten müssten nur über die Straße gehen und wären schnell im Hörsaal oder Labor“, sagt Projektentwickler Sümer.

Seit rund vier Jahren bemüht er sich, seine Idee zum Laufen zu bringen. Probleme macht naturgemäß der Denkmalschutz, hier sind Kompromisse nötig. So darf der riesige Theatersaal nicht abgerissen werden. Für eine Nutzung gab es aber kein Interesse. „Die Hochschule hat gleich abgewinkt und ein Kino in dieser Gegend reicht sicher aus“, sagt Kemal Sümer.

Deshalb hat er die Pläne noch einmal geändert. Der Saal wird erhalten, die zu DDR-Zeiten vermauerten riesigen Fenster zur Wilhelminenhofstraße werden wieder geöffnet und im Innern – quasi als Haus im Haus – sollen weitere Studentenwohnungen entstehen. Im November will er diese Pläne dem zuständigen Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) vorstellen.

Für die Realisierung des rund acht Millionen Euro teuren Bauvorhabens rechnet Kemal Sümer mit rund zwei Jahren Bauzeit.

Vermutlich werden sich die Wohnungen schnell vermieten lassen. Bei 12 000 Studenten am Standort gibt es ein großes Interesse. Andere Wohnprojekte für diese zwecke waren jedenfalls bisher immer schnell ausgebucht.

Das Gebäude an der Wilhelminenhofstraße war ursprünglich als soziale Einrichtung mit Theatersaal und Bädern für die Arbeiter in der benachbarten Batteriefabrik errichtet worden. Zu DDR-Zeiten diente es als WF-Kulturhaus, hier fanden Konzerte statt, in den Räumen gab es Tanzzirkel, Bibliothek und sogar einen Jugendclub. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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