„Funkytown“ am Spreeufer
Trockland Management GmbH entwickelt in Oberschöneweide ein Quartier für die Kreativszene
1979 sang die US-amerikanische Studioformation „Lipps, Inc.“ den Song „Funkytown“, der damals zum Nummer-eins-Hit in Deutschland wurde. In Anlehnung an den Discoklassiker entwickelt die Trockland Management GmbH nun am Spreeufer in Oberschöneweide ein Kreativ-Quartier mit demselben Namen.
Die Berliner Investment- und Projektentwicklungsgesellschaft hat das Areal an der Rummelsburger Landstraße 34-52 direkt neben dem Funkhaus Nalepastraße im vergangenen Jahr gekauft. Ohne große öffentliche Ankündigung wurde anschließend bereits im Dezember mit den Bauarbeiten begonnen. Auf einer eigens eingerichteten Projektseite kündigt Trockland die „Revitalisierung eines legendären Ost-Spots“ an.
Von hier sendete DT64
Herzstück des kommenden Quartiers soll der Block-E an der Rummelsburger Landstraße sein. Der Stahlbetonbau wurde zu Beginn der 60er-Jahre errichtet und steht seit Jahrzehnten leer. Aus diesem Gebäude sendete einst unter anderem knapp 30 Jahre lang "DT64“, das Jugendprogramm des DDR-Rundfunks, das jedoch Mitte der 90er-Jahre seine Frequenzen verlor.
Noch in diesem Jahr sollen nach Angaben einer Unternehmenssprecherin die Fassade des Bestandsgebäudes sowie die tragenden Bauteile saniert werden. Im zweiten Quartal 2024 soll der Block-E dann fertiggestellt sein. Auf einer Bruttogeschossfläche von 10 500 Quadratmetern sind Büros, Co-Working-Spaces, Ateliers, Studios und Gastronomie vorgesehen. Zudem soll es eine Dachterrasse mit Blick auf die Spree und den Plänterwald geben. Wesentlich umfangreicher wird jedoch der Bau von acht modernen Gebäuden, sogenannten „Stations“, der bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll. Jede Station wird von einem anderen Architekturbüro geplant und individuell gestaltet, was einen kreativen Mix bringen soll. Dabei sind auf einer Bruttogeschossfläche von 38 500 Quadratmetern verschiedenste Nutzungen geplant: Büros, Studios, Bildung, Kultur, Ateliers, Beherbergung, Einzelhandel, Restaurant, Sport, kreatives Handwerk und ein Kindergarten. Unterirdisch sind etwa 250 Parkplätze vorgesehen.
Campus-Shuttle mit E-Bus
Weil die verkehrliche Erschließung des Standorts bislang nicht zufriedenstellend ist, plant Trockland einen ganztägigen privaten Campus-Shuttle mit einem Elektrobus. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, individuell mit Scooter, Leihauto oder Leihfahrrad zum Quartier zu fahren. Ansonsten sei das Quartier von den S-Bahn-Stationen Ostkreuz und Rummelsburg in wenigen Minuten mit der Tram-Linie 21 und vom S-Bahnhof Baumschulenweg mit der BVG-Fähre F11 zu erreichen.
„Das Potenzial, welches Lage, Bedeutung und Umgebung bieten, ist einzigartig in Berlin und Deutschland, vielleicht sogar weltweit“, erklärt das Unternehmen Trockland. Das Areal rund um die Nalepastraße sei bei allen ehemaligen DDR-Bürgern bekannt und habe sich über die Jahrzehnte einen emotionalen Platz erobert. Zu den Investitionskosten macht Trockland keine Angaben.
Weitere Informationen über das Quartier „Funkytown“ und zur Geschichte des Standorts gibt es unter funkytown.berlin.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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