Bezirk sichert Hochschulstandort
Aufstellung eines Bebauungsplans für HTW-Areal beschlossen
Bezirksamtsbeschluss 282/19 steht über dem Papier auf dem Schreibtisch von Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Mit dem am 7. Mai beschlossenen Dokument sichert der Bezirk den Hochschulstandort Oberschöneweide.
Für das Grundstück Ostendstraße 1-15 – früher Werk für Fernsehelektronik, Samsung – soll jetzt ein Bebauungsplan aufgestellt werden. „Schwerpunkt ist eine gewerbliche Nutzung des Areals, außerdem wird der Hochschulstandort gesichert. Mit dem Bebauungsplan wollen wir den Komplettumzug der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) an den Standort Oberschöneweide absichern“, erklärt Bürgermeister Igel auf Nachfrage. Die gewerbliche Nutzung ist dem Bezirk wichtig, weil beim Einzug weiterer Hochschulbereiche in den denkmalgeschützten Peter-Behrens-Bau diese Firmen auf dem Areal eine neue Bleibe finden sollen. „Der Bedarf an Gewerbefläche in Berlin steigt ständig, wir könnten den Verlust kaum an anderer Stelle im Bezirk kompensieren“, so Igel. Mit dem Bebauungsplan wäre aber der vom Eigentümer Comer-Group auf den spreenahe Flächen einst vorgesehene Wohnungsbau nicht mehr durchführbar. Dafür will der Bezirk mit dem Plan soziale Infrastruktur absichern, zum Beispiel eine Kita. Außerdem soll im gesamten Bereich des früheren Werks für Fernsehelektronik ein öffentlicher Uferweg gesichert werden.
Bereits vor einigen Wochen waren Pläne bekannt geworden, auch noch die derzeit an der Karlshorster Treskowallee beheimateten Bereiche der HTW nach Oberschöneweide zu verlegen. Dazu müsste der Peter-Behrens-Bau durch das Land Berlin erworben werden. Es gab bereits Angebote des Eigentümers, den Gebäudekomplex nach Plänen der Hochschule umzubauen und dann schlüsselfertig an das Land Berlin zu verkaufen. Eine erste Kostenschätzung geht von einer Gesamtsumme von rund 250 Millionen Euro aus.
„Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans stärken wir jetzt die Verhandlungsposition des Landes Berlin“, erklärt Bürgermeister Oliver Igel dazu. Bis zur Festsetzung eines Bebauungsplans können zwei bis drei Jahre vergehen. In dieser Zeit müssen Gutachten zu Umweltverträglichkeit, Luftreinhaltung, Verkehrssituation und anderen Einflüssen erstellt werden. Bei Realisierung des Vorhabens könnten dann künftig 14 000 Studenten vor Ort sein.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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