Technisches Kulturgut bewahren
Studenten der Restaurierung und Grabungstechnik noch gesucht

Ruth Keller mit dem restaurierten Blasebalg eines historischen Eisenwerks. | Foto: Ralf Drescher
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Ruth Keller ist Professorin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) auf dem Campus an der Wihlhelminenhofstraße.

In der Werkstatt steht eingehaust ein alter Blasebalg eines Eisenwerks, wenige Schritte weiter ein großes rostiges Zahnrad. Und in einer Ecke gut verpackt, ein farbiger Wandteppich. Die Wissenschaftlerin, die selbst gelernte Restauratorin ist und Kunstgeschichte und Chemie studiert hat, leitet die Fachbereiche Technisches und Industrielles Kulturerbe sowie Grundlagen der Konservierung und Restaurierung. Die erwähnten Stücke werden von ihren Studenten im Rahmen von Jahresarbeiten oder für den Bachelor- oder Masterabschluss bearbeitet.

„Wir haben im Rahmen der Ausbildung unter anderem mit historischen Automobilen zu tun, die für Museen oder private Sammler bewahrt werden sollen. Derzeit arbeiten Studenten auch in der historischen Warmluftheizung des Berliner Stadtschlosses. Teile der Anlage waren bei der Freilegung der Schlossfundamente gefunden worden“, erzählt Professorin Ruth Keller. Ihre Studenten müssen in ihrer Ausbildung handwerkliche Fähigkeiten ebenso erwerben wie Kenntnisse der Chemie. So musste ein riesiger Blasebalg aus einem früheren Eisenwerk erst von DDR-Holzschutzmittel befreit werden. Lederteile des Balgs wurden gereinigt und dann mit speziellen Klebstoffen stabilisiert. „Grundlage für ein Studium bei uns wären Abitur oder Fachabitur. Entsprechend Qualifizierte, die eine entsprechende Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung haben, können aber auch gemäß Paragraf 11 des Berliner Hochschulgesetzes ohne Abitur studieren“, erklärt Ruth Keller.

Pro Jahr werden im Bereich Restaurierung/Grabungstechnik 40 Studenten aufgenommen. Für den Bachelor werden sieben Semester studiert, für den Masterabschluss weitere drei Semester. Absolventen können unter anderem freiberuflich als Restaurator arbeiten aber auch technische Museen stellen die Absolventen der Hochschule für Technik und Wirtschaft gern ein.

Aktuell sind noch einige Studienplätze zu besetzen. Informationen über die Seite der Hochschule, Interessenten können via Mail aber auch einen Gesprächstermin mit Professorin Ruth Keller vereinbaren: ruth.keller@htw-berlin.de.

Infos: www.htw-berlin.de

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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