Loks und Wagen werden auf die Saison 2015 vorbereitet

Die aufgearbeiteten Räder der Dampflok werden von Bernhard Schreiber in kräftigem Rot gestrichen. | Foto: Ralf Drescher
  • Die aufgearbeiteten Räder der Dampflok werden von Bernhard Schreiber in kräftigem Rot gestrichen.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide. Die Schranken der Parkeisenbahn bleiben in den kommenden Wochen und Monaten oben, auf den Bahnhöfen in der Wuhlheide herrscht Ruhe. Dafür surren im Bahnbetriebswerk die Drehmaschinen, wird zu Pinsel und Farbe gegriffen.

"Nach der Saison ist für uns vor der Saison", erläutert Bernhard Schreiber von der Parkeisenbahn. Der pensionierte Postbeamte ist schon seit Jahren ehrenamtlich für Berlins kleinste Eisenbahn tätig und unterstützt die Geschäftsführung vor allem in Organisationsfragen. Er begleitet uns in die Betriebswerkstatt der Bahn mitten in der Wuhlheide.

Am Mittwoch ist dort jeweils Bautag, dann kommen die Vereinsmitglieder, um die Wagen und Lokomotiven zu warten oder für die vorgeschriebenen Untersuchungen vorzubereiten. In einer der Hallen steht etwas, das immerhin schon wieder gewisse Ähnlichkeit mit einer Dampflok hat. Es ist die Lok "Luise", eine 1953 in Polen gebaute Industriebahnlok für Schmalspur 600 Millimeter - allerdings noch ohne Räder und Führerstand. "Die Lok wird für die Hauptuntersuchung vorbereitet, der Kessel ist vor wenigen Tagen von der Aufarbeitung in einer Kesselschmiede zurückgekommen. Jetzt ist er wieder auf dem Fahrgestell befestigt, in den kommenden Monaten werden die zahlreichen Teile der Lok dann montiert", erläutert Bernhard Schreiber.

Bei einer Hauptuntersuchung, die mindestens alle acht Jahre erfolgen muss, wird das rollende Material der Eisenbahn fast bis auf die letzte Schraube zerlegt. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Parkeisenbahn, sondern auch für Triebfahrzeuge und ICE der großen Bahn.

Während Bernhard Schreiber zum Pinsel greift und die Räder der Mittelachse in leuchtendem Rot - wie bei fast allen deutschen Loks - streicht, greifen Stefan Vogel und David Kewitz zum Schraubenschlüssel. Weil "Luise" zur Schlepptenderlok umgebaut werden soll - sprich, der Kohlentender ist nicht mit der Lok fest verbunden, sondern hat ein eigenes Fahrgestell -, braucht sie eine neue Kupplungsplatte. Die wird von den beiden ehrenamtlichen Lokschlossern jetzt an das Fahrgestell montiert.

Wann Dampflok "Luise" wieder auf große Fahrt auf kleiner Spur durch die Wuhlheide gehen wird, steht noch nicht genau fest. Die anderen Wagen und Fahrzeuge müssen jedenfalls Ende März 2015 betriebsbereit sein, denn am 28. März ist Saisonstart. Auch davor können Bahnfans durch die Wuhlheide kurven. "Am 7. und 8. Februar gibt es erstmals einen Winterfahrtag", sagt Bernhard Schreiber.

Letztmals drehen in diesem Jahr die kleinen Loks an den Adventswochenenden ihre Runden. Dafür können wir an dieser Stelle aber leider nicht die Werbetrommel rühren, denn alle Fahrten sind schon seit Mitte Oktober ausverkauft. In diesem Jahr haben rund 55 000 Passagiere die Berliner Parkeisenbahn genutzt.

Wissenswertes unter www.parkeisenbahn.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 451× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 738× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 715× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.114× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.