Galerie trotzt der Corona-Krise
Neustart mit Werken von Michel „Cren“ Pietsch

Künstler Michel "Cren" Pietsch -  sein Werkzeug sind die Sprühdosen. | Foto: Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Künstler Michel "Cren" Pietsch - sein Werkzeug sind die Sprühdosen.
  • Foto: Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Über die letzte Ausstellung in der Galerie Schöne Weide war kurz nach der Eröffnung am 13. März der Schatten der Corona-Krise gefallen. Die Bilder der Bulgarin Zara Alexandrova waren nur online zu sehen. Jetzt ein Neuanfang.

Aussteller ist Michel „Cren“ Pietsch, ein 50 Jahre alter Deutsch-Franzose. Statt zum Pinsel greift er zum Arbeitswerkzeug Spraydose. „Meine Mutter ist Französin, ich bin in Niedersachsen aufgewachsen und auf dem Weg zur Familien der Mutter mit dem Zug immer durch den Ruhrpott gefahren. Da habe ich vom Zug aus Hunderte Wände mit durchaus respektable Kunstwerken gesehen“, berichtet der Künstler.

Der Familie zu Liebe hat er nach der Schule erst "was Anständige" gelernt – Steuerfachangestellter – und sich später autodidaktisch der Kunst gewidmet. Seit 1989 hat er rund um das heimatliche Hannover immer wieder zur Spraydose gegriffen, immer in der Sorge, nicht ertappt zu werden, und sich Gerichtsverfahren und Schadenersatzforderungen stellen zu müssen. „Damals gab es ja noch keine legalen Flächen zum Sprühen“, sagt Michel Pietsch. Vor 20 Jahren kam er nach Berlin und zog später in ein Atelier auf dem Areal des Funkhauses Nalepastraße. Als 2016 ein Atelier im ehemaligen Transformatorenwerk (TRO) an der Wilhelminenhofstraße frei wurde, griff er zu. „Ich habe hier puren Luxus, sogar eine eigene Toilette“, so der Künstler.

Heute muss er sich nicht mehr fürchten, von Wachschutz oder Eigentümern erwischt zu werden. Seine Farben aus der Sprühdose landen wahlweise auf Leinwand oder Multiplexplatten. In einer Ecke des Ateliers stehen mehrere Motorhauben des DDR-Pkw Trabant. „Der Trabant steht für mich für das Wendejahr 1989, die deutsch-deutsche Annäherung und die folgende Wiedervereinigung und ist damit ein Symbol für die Freiheit“, erklärt Michel Pietsch.

Die Galerie Schöne Weide gibt es seit Januar 2018. Galerist Michael Fritschgibt von Anfang an voranging Künstlern aus beiden Teilen von Schöneweide eine Chance, sich dem Publikum zu zeigen. „New Breed 2.020“, so der Titel der Ausstellung von Michel Pietsch, ist noch bis zum 26. Juni zu sehen. Geöffnet ist in der Wilhelminenhofstraße 48a Donnerstag bis Sonnabend von 12 bis 18 Uhr. Bitte Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen, bei zu viel Andrang müssen Besucher auch schon mal vor der Tür warten.

Infos: https://www.xn--galerie-schne-weide-06b.de/

Hier ein kurzes Interview mit dem Künstler:

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 106× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 63× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 471× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.066× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.