Zuspruch für Galerie Schöne Weide
Seit der Eröffnung kamen bereits rund 1000 Besucher
Im Januar hat Michael Fritsch (55) seine Galerie Schöne Weide an der Wilhelminenhofstraße 48a eröffnet. Jetzt läuft die fünfte Ausstellung ortsansässiger Künstler und der Galerist spricht bereits von Erfolg.
„Wir hatten in unser kleinen Galerie bereits rund 1000 Besucher. Allein der Fotograf Georg Krause hat mit der ersten Ausstellung über Arbeitswelten in der DDR 500 Besucher angezogen. Darunter viele ehemalige Mitarbeiter der Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke, die er vor über 35 Jahren dort fotografiert hat.“
In der aktuellen Schau sind „Stadtlandschaften“ von Sibylle Meister zu sehen. Die Malerin hat, wie ihre Vorgänger auch, ihr Atelier in Oberschöneweide. Denn der Name Galerie Schöne Weide ist für Michael Fritsch Programm. Gezeigt werden nur Künstler, die im Stadtteil leben oder arbeiten. „Eine Malerin fügt die Stadt neu zusammen. Farben und Perspektiven werden verändert, mit dem Ziel, das Wesentliche, das Charakteristische, das Besondere einer Stadtlandschaft herauszuarbeiten“, schreibt Michael Fritsch im Geleitwort zur Ausstellung.
Sibylle Meister hat ihr Atelier in einer ehemaligen Werkhalle des Transformatorenwerks an der Wilhelminenhofstraße. Gleich vor der Tür sieht man einige der Stadtlandschaften, die den Weg auf die Leinwand gefunden haben. „Ich bin mit Skizzenblock und Bleistift in Berlin unterwegs, um die Gegenwart zu bewahren“, erklärt die Künstlerin. Denn einige der in der aktuellen Ausstellung gezeigten Bauten gibt es schon nicht mehr. Darunter die frühere Gaststätte „Ahornblatt“ in Mitte, ein Werk des bekannten Bauingenieurs Ulrich Müther, die im Jahr 2000 für einen gesichtslosen Bürobau abgerissen wurde. Andere Ölbilder der Künstlerin heißen „Jannowitz“, „Rosenthaler“, „Frankfurter“ oder „Oberschöneweide“ und laden zum Wiederentdecken der dargestellten Stadtlandschaft ein.
„Bei den Kunstinteressierten von Schöneweide ist unsere Galerie bereits angekommen. Wir werben jetzt verstärkt um das Publikum von außerhalb“, erklärt Michael Fritsch. Der ist kein Künstler, sondern Chefarzt für Neurochirurgie in Neubrandenburg, hat aber immer noch eine Wohnung in Niederschöneweide, gleich neben dem Kaisersteg. Derzeit bereitet er das Ausstellungsprogramm für 2019 vor und führt dafür Gespräche mit Künstlern. „Noch vor Weihnachten ist das Galeriejahr 2019 fest geplant“, verspricht Michael Fritsch.
Die Ausstellung „Stadtlandschaften“ von Sibylle Meister ist noch bis zum 13. Oktober zu sehen. Geöffnet ist bei freiem Eintritt Donnerstag bis Sonnabend von 12 bis 18 Uhr.
Wissenswertes: www.galerie-schöne-weide.de.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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