Die Patin der Wuhlheide ist tot: Hilde Schneider wurde 80 Jahre alt
<span class="docTextLocation">Oberschöneweide.</span> Anfang Juli hat sie noch mit Bekannten telefoniert und sich über nötige Arbeiten in der Wuhlheide ausgetauscht. Nun ist Hilde Schneider mit 80 Jahren gestorben.
Die frühere Lehrerin hat sich seit über 20 Jahren für die Wuhlheide, an deren Rand sie seit Jahrzehnten lebte, engagiert. Besonders hatte es ihr die Bewahrung des um 1930 gestalteten Landschaftsparks angetan. Dafür hatte sie in den vergangenen Jahren mehrere Vereine gegründet, darunter „Lebendiges Wasser in der Wuhlheide“.
„In der Nacht zum 23. Juli ist Hilde Schneider nach einem Schlaganfall verstorben. Hilde war mit Hund und Fahrrad ständig in der Wuhlheide unterwegs, sie war eine Botschafterin und hat wie eine Löwin für den Schutz des Gartendenkmals gekämpft“, sagt Lars Düsterhöft, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
Auch die Berliner Woche hat immer wieder über Hilde Schneider und ihre Aktivitäten berichtet. Von ihr stammte die Idee, die Wuhlheide mit Unterstützung von Anwohnern regelmäßig zu putzen. Und sie hat sich dafür eingesetzt, dass in der Nähe des Spielplatzes wieder eine Schutzhütte errichtet wurde.
Die kritische Stimme wird fehlen
Mit Lappen und Pinsel war sie selbst zur Stelle, wenn Rabauken und Schmierfinken am hölzernen Pavillon mal wieder Spuren hinterlassen hatten. Und selbst eine Brandstiftung machte Hilde Schneider nicht mutlos. „Ich habe mich mit ihr mehrmals getroffen, um als Vorsitzender des Bezirksdenkmalrats zu besprechen, wie Teile der Wuhlheide noch besser unter Denkmalaspekten geschützt werden können. Die kritische Stimme von Hilde Schneider wird mir in Zukunft fehlen“, sagt Stefan Förster (MdA, FDP).
Hilde Schneider war selbst Mitglied der SPD, weil sie von örtlichen Akteuren dieser Partei immer wieder unterstützt wurde. Mehrfach hatte sie sogar die Miete für die „Ansprechbar“, den lokalen Treff der Sozialdemokraten, aus der eigenen Tasche bezahlt.
Im von ihr initiierten Verein „Lebendiges Wasser in der Wuhlheide“ will man jetzt besprechen, wie das Werk von Hilde Schneider in ihrem Sinne fortgeführt werden kann.
Die Beisetzung erfolgt am 18. August um 12 Uhr auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide, verlängerte Rathenaustraße 131a.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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