Fotograf Georg Krause geht neue Wege
Feines Seidenpapier, mit dem Schuhe im Karton eingepackt waren, ein paar Flaschen Retuschierfarbe aus DDR-Zeiten und einen Pinsel - mehr braucht Georg Krause derzeit nicht. Mit dem Pinsel bringt er die rote Farbe auf das Papier auf und verstärkt die Konturen danach mit Schwarz. "Der Vorgang ist nur bedingt steuerbar, das macht die Sache ganz besonders interessant", erzählt der Künstler.
Auf die Idee, mit der von Fotografen zur Retusche genutzten Keilitzfarbe zu malen, ist er eher durch Zufall gekommen. Eine der Flaschen war umgekippt und die Farbe hatte auf dem Tisch und einem Bogen Papier interessante Formen entstehen lassen. Inzwischen greift Krause zwischen seinen Fotoaufträgen immer öfter zu Papier, Pinsel und Farbe, um künstlerisch auch andere Wege zu gehen.
Bei der Gestaltung der aktuellen Werke, die er "Begegnung" nennt, achtet Georg Krause darauf, dass das Rot dominiert und arbeitet mit Schwarz nur die Konturen heraus. So sind insgesamt 44 Arbeiten entstanden, die bis Ende Juni in der Christuskirche in der Firlstraße 16 zu sehen sind.
Georg Krause hat sich bereits seit Jahrzehnten als Fotograf einen Namen gemacht. So hat er zu DDR-Zeiten monatelang die schweren Arbeitsbedingungen in den Berliner Metallhütten und Halbzeugwerken dokumentiert.
Neueren Datums ist sein Projekt "Eiserne Menschen", für das er vor zehn Jahren rund 800 Fans des 1. FC Union vor die Kamera holte. Daraus entstand dann der gleichnamige Bildband, der auch über die Internetseite des Künstlers bestellt werden kann unter www.georg-krause.de.
Die Schau "44 Begegnungen" wird am 10. Mai um 20 Uhr in der Christuskirche eröffnet. Wie schon bei vorangegangenen Ausstellungen Krauses werden Anja Mertin (Sopran) und Kirchenmusiker Tobias Segsa (Cembalo) die Vernissage musikalisch mit Werken aus der Renaissance begleiten. Alle Ausstellungsstücke können auch erworben werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.