Lukas Natschinski hat die Musikleidenschaft seines Vaters Gerd Natschinski geerbt
Eigentlich könnte Lukas Natschinski in der SWR-Fernsehsendung „Ich trage einen großen Namen“ auftreten. Denn der 22-Jährige aus Oberschöneweide ist ein Sohn von Gerd Natschinski (1928-2015).
Und der junge Mann tritt seit seiner Kinderzeit in die Fußstapfen des Vaters, der die Musik für 70 Filme und die Melodie für 400 Musikstücke geschrieben hat.
„Meine Eltern haben mich bereits mit vier Jahren zur musikalischen Früherziehung angemeldet, mit sechs Jahren bin ich zum Klavierunterricht gegangen“, erinnert sich Lukas Natschinski. Aufgedrängt wurde ihm die Musikerlaufbahn aber nicht.
Nach der Grundschule folgten erst das Händel-Gymnasium und dann das Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Gymnasium, beides Schulen mit der Spezialisierung Musik. Dort konnte Natschinski Junior Klavier als Pflichtfach und Gitarre als Hauptfach belegen. Der Unterricht umfasste bereits Elemente einer Hochschulausbildung. „Ich habe nicht mehr studiert. Ich hatte ja sieben Jahre eine hochschulähnliche Ausbildung, und außerdem wollte ich Berlin nicht verlassen, damit ich mich besser um meinen Vater kümmern konnte“, erzählt Lukas Natschinski.
2013 hat er das Abitur abgelegt, seit 2015 arbeitet er als freischaffender Musiker. Fast alle Titel komponiert er auch selbst. Vieles davon ist eine Mischung aus Funk und Jazz. Das hat nun nur wenig mit den Schlagern zu tun, die Vater Gerd Natschinski einst für Defa-Filme wie „Heißer Sommer“ komponierte. „Ich habe vor Jahren mal einen Titel von Vater bearbeitet und ihm vorgespielt. Nach ein paar Takten hat er zumindest gelächelt“, erinnert sich Lukas Natschinski. Im Gegensatz zum Vater, der seine Titel fast immer im Auftrag von Interpreten oder der Defa geschrieben hat, bringt Lukas Natschinski seine Titel praktisch im eigenen Auftrag auf das Notenpapier.
Pro Jahr gibt er rund 80 Konzerte, steht dabei auch mit Sängern wie Ruth Homann und Uschi Brüning auf der Bühne. Bisher sind sechs CDs erschienen, die er im eigenen Onlineshop vertreibt. Mit einem Konzert und einer daraus resultierenden CD hat er sich erst kürzlich für die Restaurierung des Kulturpalasts Unterwellenborn eingesetzt. Das Gebäude war 1955 für die Arbeiter der Maxhütte Unterwellenborn errichtet worden, seit der Wende droht der Verfall.
Lukas Natschinski ist seinem Kiez an der Griechischen Allee bis heute eng verbunden. In der nahen Edison-Grundschule hat er die ersten Schuljahre verbracht. Er schätzt das Wohngebiet mit Buchladen und Kino, und in der Wuhlheide ist er oft zur Entspannung mit dem Fahrrad unterwegs.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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