Ein Museum zum Anfassen
Mario Zwicker setzt sich für die Feldbahn am FEZ ein

Mario Zwicker fährt gern alte Loks und erklärt Kindern, wofür diese früher gebraucht wurden. | Foto: Sternenfischer/ Reginald Gramatté
  • Mario Zwicker fährt gern alte Loks und erklärt Kindern, wofür diese früher gebraucht wurden.
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Seit er als 18-Jähriger den Lokführerschein gemacht hat, sind Schmalspurbahnen die große Leidenschaft von Mario Zwicker. Der heute 39-Jährige hat aus der Feldbahn am FEZ in der Wuhlheide ein aktives Museum gemacht.

„Angefangen hat alles mit meiner TT-Modelleisenbahn. Mit 14 Jahren bin ich in die AG Modellbau im FEZ gegangen, weil ich Leute mit gleichen Interessen gesucht habe“, erinnert sich Mario Zwicker an die Anfänge.

„Irgendwann schleppte jemand eine Lore an, die draußen aufgestellt wurde als Hinweis auf unsere AG. 1991 kam eine Feldbahn-Lok aus der Ziegelei Mildenberg dazu. Viele Betriebe machten nach 1990 dicht. Die alten Feldbahnen wurden verschrottet oder für wenig Geld verkauft. Wir sind fast in ganz Deutschland rumgefahren und haben Loks, Loren und Grubenhunte vor dem Verschrotten bewahrt.“

Alte Bahnen lebendig halten

Damit diese nicht nur rumstehen, sondern auch fahren, verlegte Zwicker mit seinen Mitstreitern Gleise. Die erste Strecke war 500 Meter lang und reichte vom FEZ-Palast bis zum Bahnhof Eichgestell. 1996 wurde aus dem Projekt „500 mm Feldbahn“ dann ein eingetragener Verein. Bis heute ist das Projekt auf inzwischen mehr als 20 Loks, rund 170 Loren und mehr als zwei Kilometer Gleise gewachsen. Außerdem wurde der Lokschuppen erweitert. „Alles selbst gebaut und selbst verlegt“, wie Mario Zwicker stolz erklärt.

Seit er auf einer Diesellok fahren gelernt hat, ist der Spindlersfelder nicht mehr von der Feldbahn wegzubekommen. Jeden Mittwoch und Sonntag, der zugleich Fahrtag ist, ist er dort. Dann werden stets zwei bis drei Loks für den Fahrbetrieb fertiggemacht und zwei Wagen für rund 30 Passagiere angehängt. Die Fahrten sind kostenlos. Der Verein hofft auf Spenden.

Bildung inklusive

„Man kann das Gelände auch für Kindergeburtstage buchen. Das macht mir am meisten Spaß: mit den Kindern rumzufahren und ihnen zu erzählen, wo Feldbahnen überall eingesetzt wurden. Da leistet unser Verein auch Bildungsarbeit“, sagt Mario Zwicker.

Demnächst soll auf einer neuen Strecke gezeigt werden, wie Feldbahnen in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt wurden. Wer technikinteressiert ist und kräftig zupacken kann, ist im Verein jederzeit gern gesehen. Kontakt unter info@feldbahn-berlin.de, Infos auch auf www.feldbahn-berlin.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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