Milieuschutz für Schöneweide

Auch diese Häuser in der Mentelinstraße fallen unter den Milieuschutz. | Foto: Ralf Drescher
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Oberschöneweide. Das Bezirksamt hat Mitte März zwei Verordnungen zur Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung in Teilen von Ober- und Niederschöneweide beschlossen.

Bis zum Ende der DDR wurde das mit Industriebetrieben durchsetzte Areal auf beiden Seiten der Spree auch "Schweineöde" genannt. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Fast alle Häuser wurden in den vergangenen 25 Jahren saniert und durch moderne Neubauten ergänzt. Im Bezirk hat man hat die Entwicklung seit Jahren beobachtet. Im November 2015 beauftragten die Bezirksverordneten das Bezirksamt mit der Untersuchung von Oberschöneweide. Diese Untersuchung ist nun abgeschlossen und ausgewertet. Sie gibt begründeten Anlass für die Aufstellung einer Milieuschutzsatzung.

Diese ist ein städtebauliches Instrument, mit dem die angestammten Bewohner geschützt werden sollen. Bauanträge werden künftig besonders im Hinblick auf Luxussanierungen geprüft, wenn durch den Einbau von zusätzlichen Bädern oder durch Grundrissveränderungen Wohnwert und damit auch die Mieten erhöht werden sollen. Im ausgewiesenen Milieuschutzgebiet greift auch die Umwandlungsverordnung. Damit kann verhindert werden, dass sanierungsbedürftige Wohnhäuser gekauft, saniert und als Eigentumswohnungen profitabel weiterverkauft werden. Vom Beschluss des Bezirksamts sind auf beiden Seiten der Spree rund 8600 Wohnungen betroffen, 2800 in Niederschöneweide, weitere 5800 in Oberschöneweide.
Die Milieuschutzsatzung muss noch von den Bezirksverordneten bestätigt werden. Sie gilt zunächst bis März 2020.

Einbezogen in das Gebiet sind unter anderem in Oberschöneweide die Siemensstraße, die Wilhelminenhofstraße, Teile von Edisonstraße, Lauffener Straße und Zeppelinstraße sowie Mentelinstraße. In Niederschöneweide gilt der Milieuschutz künftig in Teilen von Brücken- und Spreestraße, in der Fließstraße, der Britzer Straße und der Schnellerstraße.

Im sogenannten Kunger-Kiez in Alt-Treptow gilt seit April 2016 eine ähnliche Milieuschutzsatzung. Auch dort droht die Verdrängung von Mietern durch Luxussanierungen und Umwandlung zu Eigentumswohnungen. Hier finden Sie die Information des Bezirksamts mit der Liste der Wohnungen: http://asurl.de/13ay. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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