Oberschöneweide. Ein Stück KWO hatte früher fast jeder ostdeutsche Heimwerker in seinem Haus. Nämlich die Kabelrolle Marke "Stromfix". An die Geschichte des Kabelwerks Oberspree erinnert jetzt der Industriesalon mit einer Sonderausstellung.
"Seit rund zwei Jahren treffen sich bei uns regelmäßig ehemalige KWO-Mitarbeiter und berichten von ihrer Zeit im Unternehmen", sagt Susanne Reumschüssel vom Industriesalon. Der befasst sich seit Jahren mit der Geschichte des Industriestandorts Schöneweide und war in letzter Zeit etwas einseitig, weil das frühere Museum des Werks für Fernsehelektronik (WF) im Vordergrund stand. Für die KWO-Ausstellung "Bruchstücke eines Industriegiganten" wurde extra umgeräumt.Ausstellungsstücke zu beschaffen war nicht so einfach. "Das KWO-Archiv war noch bis 1996 vor Ort, dann wurde es von der britischen BICC-Kabelfabrik an das Technikmuseum übergeben. Dort liegt das wertvolle Firmenarchiv bisher unbearbeitet im Keller", ärgert sich Susanne Reumschüssel. Ehemalige KWO-Mitarbeiter halfen aber mit eigenen Sammlungsstücken und Fotos. Die Wilms-Gruppe, die auf einem Teil des KWO-Areals an der Wilhelminenhofstraße immer noch Kabel fertigt, stellte für die Ausstellung Kabelschnitte aus gut 100 Jahren Firmengeschichte zur Verfügung.
Eine fast 100 Jahre alte Maschine zur Kabelproduktion und Filme, die das Kabelwerk zu DDR-Zeiten zeigen, ergänzen die Ausstellung. Zu sehen sind aber auch der schon erwähnte "Stromfix" für den Heimwerker und eine Handwaschanlage für den reinlichen Autobesitzer, mit der der Trabi oder Wartburg sonntagsfein geschrubbt werden konnten.
Zu sehen ist das Ganze erstmals zum Tag des offenen Denkmals am 8. September von 12 bis 20 Uhr und am 9. September von 12 bis 18 Uhr im Industriesalon, Reinbeckstraße 9. Am 9. September gibt es auch eine Führung mit Zeitzeugen durch alte KWO-Hallen. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Industriesalon.
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