Kiezbewohnerinnen bitten Bezirkspolitiker um Hilfe

Stephanie Kutz hat immer wieder feuchte Wände und Schimmel über ihrer Balkontür. | Foto: Ralf Drescher
  • Stephanie Kutz hat immer wieder feuchte Wände und Schimmel über ihrer Balkontür.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide. Siemensstraße 28, ein moderner Lückenbau der Nachwendezeit. Eigentlich könnte man hier gut leben, wenn die Mängel der Wohnungen nicht wären.

Stephanie Kutz lebt hier seit 2007 und hat sich in den ersten Jahren auch wohlgefühlt. "Im Winter 2010 fingen die Probleme an, rund um den Balkon waren Decken und Wände feucht und fingen an zu schimmeln", sagt sie. Über Schimmel ärgert sich auch ihre Nachbarin Gisela Pohland. Auch bei ihr bilden sich die Schäden immer wieder im Umfeld des Balkons. Beide Frauen vermuten, dass das Problem mit der Feuchtigkeit beim Bau des Hauses zusammen hängt. Und neben den Schimmelschäden dürfen die Frauen auch jeden Tag sechs Treppen bis zu ihrer Wohnung nach oben steigen, weil der Fahrstuhl seit September 2013 defekt ist.

Weil der Vermieter, der Jugendhilfeträger Alep, die Mängel trotz mehrfacher Aufforderung nicht abgestellt hat, haben sie sich an das in der Nähe befindliche Bürgerbüro "AnsprechBar" der SPD gewandt. Der Bezirksverordnete Lars Düsterhöft hat sich die Schäden angesehen. "Die Frauen waren bei uns im Bürgerbüro und haben sich ersten Rat von unserem Rechtsanwalt geholt. Ich hätte solch eine Ignoranz gegenüber Mietern von einem vermeintlich sozialen Träger nicht erwartet", sagt Düsterhöft.

Eine dritte Bewohnerin hat sich sogar an den Petitionsausschuss im Abgeordnetenhaus gewandt. Carola Figueroa ist aus gesundheitlichen Gründen auf den Fahrstuhl angewiesen und deshalb seit sechs Monaten an ihre Wohnung gefesselt.

Dem Petitionsausschuss hat Alep, der Vermieter, mitgeteilt, dass die Reparatur des Aufzugs 5000 Euro kosten würde, die momentan nicht zur Verfügung stehen würden (Schreiben liegt der Redaktion vor). Eine eigentlich für Anfang März vorgesehene Wohnungsbesichtigung mit der Bauaufsicht war vom Vermieter abgesagt worden. Nun gibt es am 19. März einen neuen Termin.

Alep e.V teilt in einer Stellungnahme nach Anfrage der Berliner Woche unter anderem mit, dass eine sachverständige Begutachtung der Mängel, auch in der Wohnung von Stephanie Kutz, stattgefunden habe, das Ergebnis aber noch ausstehe. Sobald es vorliegt sollen weitere Schritte eingeleitet werden. Für die Instandhaltung des Aufzugs sei im vergangenen Jahr viel Geld aufgewendet worden, regelmäßige Vandalismusschäden hätten jedoch alles wieder zunichte gemacht. Es werde geprüft, ob der Aufzug nun "mit einem zusätzlichen Zutritts- bzw. Benutzungsschutz gegenüber unberechtigten Personen versehen werden kann".

"Wenn sich Alep weiterhin nicht um die Mieter kümmert, wird der Bundestagsabgeordneter Matthias Schmidt Kontakt mit dem Vermieter aufnehmen und sich dort für die Interessen der Bewohner einsetzen", verspricht Lars Düsterhöft von der "AnsprechBar".

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.638× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.979× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.608× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.516× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.