Ideen für den Marktplatz
Anwohner sollen am Konzept zur Neubelebung beteiligt werden
Der 10. August 2004 war ein sonniger Tag, wie Fotos aus unserem Archiv zeigen. An jenem Tag wurde der Marktplatz an der Griechischen Allee mit einem Wochenmarkt inklusive Volksfest eröffnet. Seit rund zehn Jahren ist der Wochenmarkt Geschichte.
Betreiber Wolfgang Hirche musste aufgeben. Zuletzt hatten ihm nur noch zwei Händler die Treue gehalten. Angebot und Kundschaft passte einfach nicht zusammen. „Ich konnte mir ständig anhören, das die Äpfel bei Aldi billiger sind“, ärgert sich einer der damaligen Händler noch immer.
Jetzt will der Bezirk den Marktplatz, der von 2002 bis 2004 nach einem Architekturwettbewerb für rund 750 000 Euro umgebaut worden war, neu beleben. Dabei sollen alte Fehler ausgemerzt und neue Nutzungen gesucht werden. Jetzt gab es auf Einladung der Sozialraumorientierten Planungskoordination eine Art Bürgerwerkstatt. Rund 20 Besucher folgten der Einladung. Nach einem Ortstermin, bei dem der Platz gemeinsam in Augenschein genommen wurde, ging es darum, Ideen festzuhalten. Erst einmal wurden die Defizite benannt. Der Platz ist ja nur noch eine freie Fläche, die mit indirekter Beleuchtung versehenen Bänke haben sich als untauglich erwiesen, ein Teil der Leuchten ist defekt und abgeschaltet. Von einst gepflanzten zwölf Bäumen stehen nur noch elf, einer musste abgesägt werden. Dafür hat der Bezirk zugestimmt, dass auf der denkmalgeschützten Fläche drei schmucklose Altglascontainer aufgestellt wurden.
Und das sind die Ideen der Anwohner: Hochbeete, die durch Kinder einer nahen Kita bepflanzt werden, Sitzgruppen zum Picknicken, ein kleines Café, einen offenen Büchertauschschrank in Form einer Telefonzelle, vielleicht auch ein Trinkbrunnen der Berliner Wasserbetriebe. Einige Anwohner fordern auch temporäre Parkplätze, um die angespannte Stellplatzsituation zu entschärfen. Auf jeden Fall soll es einen neuen Versuch geben, einen Wochenmarkt zu etablieren. „Inzwischen wohnen auch viele junge Leute hier, die auf frische Angebote setzen“, teilte ein Anwohner mit.
Die Ideen gehen jetzt in die weitere Arbeit ein. „Unter anderem in Gespräche mit dem zuständigen Straßen- und Grünflächenamt. Wir haben auch bereits Kontakt zu den Architekten, die den 2004 realisierten Entwurf geschaffen hatten. Die haben zugesagt, sich an der weiteren Gestaltung zu beteiligen“, sagt Ines Schilling, Leiterin der Sozialraumorientierten Planungskoordination des Bezirksamts. Später soll es weitere Bürgergespräche geben.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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