Blut spenden in der Fabrikhalle
Fast 250 Menschen kamen zum DRK-Termin in die Reinbeckhallen
In der ehemaligen Fabrikhalle sieht man noch Teile einer kürzlich gezeigten Plakatausstellung. Dazwischen Menschen mit und ohne weißen Kittel, aber alle mit Mundschutz. So sieht es aus, wenn der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost in Zeiten von Corona Blutspenden entgegennimmt.
Die Halle ist eine der Reinbeckhallen am Spreeufer in Oberschöneweide. Sonst wird die frühere Montagehalle des Transformatorenwerks Oberschöneweide (TRO) für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Jetzt hat sie der Eigentümer kostenfrei dem DRK zur Verfügung gestellt.
Ich bin selbst Blutspender und habe mir im Internet einen Termin für den 22. April reserviert. Gleich hinter dem Eingang werde ich empfangen. Ein DRK-Mitarbeiter misst elektronisch die Körpertemperatur, um Fieber auszuschließen, und reicht mir eine Gesichtsmaske. Ab hier geht es nur noch maskiert weiter. Die bei Blutspenden obligatorischen Stationen sind in der 800 Quadratmeter großen Halle gut verteilt, die Stühle für Wartende in mehreren Metern Abstand aufgestellt. Stationen wie zum Beispiel das Arztgespräch sind doppelt besetzt, damit es möglichst nicht zu Wartezeiten kommt. Für die Blutentnahme stehen sechs Liegen bereit. Mehrere Spender warten noch vor mir. Da wird eine Liege frei, die Abnahmeschwester fragt in die Runde, wer Rechtsspender ist. Da es bei mir ziemlich egal ist, ob die Kanüle am linken oder rechten Arm gesetzt wird, darf ich gleich ohne Warten auf die Liege. Rund 15 Minuten später ist alles erledigt. Ein Buffet zur Stärkung gibt es aus Infektionsschutzgründen nicht, dafür am Hinterausgang noch einmal ein Getränk und einen Verpflegungsbeutel.
Mein Eindruck: Die frühere Fabrikhalle ist derzeit ein gut geeigneter Ort für Blutspendeaktionen. Das sieht man auch beim DRK-Blutspendedienst Nord-Ost so. „In der Halle konnten wir alle Maßnahmen zu Abstandsregeln einhalten. Alle Spender waren sehr zufrieden und unser Terminreservierungssystem hat sich bewährt“, erklärt Pressesprecherin Kerstin Schweiger. Nach ihren Angaben kamen an beiden Tagen insgesamt 208 Blutspender, dazu weitere 38 Erstspender. Derzeit sind dem DRK viele Spendenorte ausgefallen. Die in Seniorenheimen wegen Besuchsverboten, die in Schulen, weil diese komplett geschlossen sind oder weil gebaut wird. Die beiden Blutspendenbusse können nicht eingesetzt werden, weil darin die Abstandsregeln nicht umsetzbar sind. Deshalb können Orte wie die Reinbeckhallen oder die Kongresshalle am Alexanderplatz, die in den vergangenen Wochen bereits mehrmals für Blutabnahmen genutzt wurde, eine gute Lösung sein.
Damit Wartezeiten vermieden werden, bittet der DRK-Blutspendedienst darum, grundsätzlich vorab einen Termin zu vereinbaren: https://terminreservierung.blutspende-nordost.de/. Auskünfte auch unter Tel. 0800/119 49 11.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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