Nach Ausstellungsende wurden Kleiderkammern beliefert
Rund eine Woche lang hatten Anwohner Zeit, sich mit Kleidung an einer Wärmeplastik zu beteiligen. Galerieleiter Albert Markert schichtete die eingehenden Spenden zu mehreren Stapeln - zur Plastik "Macht Warm!" - auf.
Nach einer Woche Ausstellung rückten dann die Galeriehelfer mit Einkaufswagen aus einem nahen Discounter an. Sechs Wagen wurden mit guter, tragfähiger Winterkleidung für Männer, Frauen und Kinder gefüllt. Dann zog die Kolonne die Wilhelminenhofstraße entlang bis zur Kleiderkammer vom Haus "Strohhalm". "Wir hatten in der Berliner Woche gelesen, dass dort dringend Winterkleidung benötigt wird. Da kam uns die Idee zu der Plastik und der weiteren Verwendung", erzählt Markert.
Angeregt wurden die Schöneweider Kunstakteure von dem Projekt "Personnes", für das Christian Boltanski 1997 auf der monumenta 2010 in Paris 200 000 Altkleider verbaute. "Wir greifen damit die Ideen von Joseph Beuys auf, der die Gesellschaft als eine soziale Plastik sah, an deren Gestaltung jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten mitwirken könne", so Albert Markert.
Den Obdachlosen, die ins Haus "Strohhalm" kommen, mag dieser Hintergrund egal sein. Von dem Kunstwerk können jedenfalls mehrere Tage lang Hilfebedürftige wintergerecht eingekleidet werden, auch Winterschuhe waren gespendet worden.
Der andere Teil des Kunstwerks wurde mit dem Auto an die Kleiderkammer in der Schnellerstraße geliefert. Auch dort wurden die Spenden dringend gebraucht.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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