Heidi Kraut in der Wuhlheide
Wagen für die Berliner Parkeisenbahn aufpoliert
Die Parkeisenbahn hat einen erneuerten Wagen. Der wurde jetzt von der Niederbarnimer Eisenbahn übergeben.
Die hatte die Kosten für Umbau und Hauptuntersuchung des über 100 Jahre alten Schmalspurwagens übernommen. Damit unterstützt das private Eisenbahnunternehmen die Jugendarbeit der Parkeisenbahn.
Der Personenwagen war bereits 1973 im Reichsbahnausbesserungswerk Schöneweide – heute S-Bahnbetriebswerk – aus dem Rahmen eines historischen Wagens von 1913 aufgebaut worden. Dabei wurden Komponenten von S-Bahnen und Straßenbahnen verbaut.
Nun wurden Schallschutz und Wärmedämmung verbessert, Elektroleitungen erneuert und eine autonome Heizungsanlage eingebaut. Bremsen, Fahrwerk, Rahmen und Radsätze wurden der vorgeschriebenen Revision unterzogen. „Wir freuen uns, die Jugendarbeit der Parkeisenbahn unterstützen zu können. Sie leistet damit eine wertvollen Beitrag zur Nachwuchsförderung im Eisenbahnbetrieb“, sagte Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn-AG bei der Übergabe.
Bei der Berliner Parkeisenbahn freut man sich über jede Hilfe für die kleine Bahn in der Wuhlheide. „Aufgrund fehlender staatlicher Unterstützung müssen wir unseren Fahrbetrieb durch Erlöse aus Fahrgeld und Sonderveranstaltungen finanzieren. Ohne die Unterstützung von Sponsoren wären wir nicht in der Lage, Hauptuntersuchungen und Aufarbeitungen unser Wagenflotte durchzuführen“, erklärte Jens Klieschies, Geschäftsführer der Berliner Parkeisenbahn.
Weil noch einige Bauteile für den Innenausbau fehlen, kann der neue Wagen nicht auf Tour gehen. Bis zu den Nikolausfahrten Anfang Dezember soll er aber fahrtüchtig sein. Mit auf Tour geht dann auch Heidi Kraut, das Maskottchen der Niederbarnimer Eisenbahn. Die ziert künftig das Äußere des Wagen und erinnert an die Heidekrautbahn, die die Berliner bereits um 1900 in die Schorfheide brachte. Heute wird die Strecke nach Groß-Schönebeck ebenso wie die ins polnische Küstrin von der Niederbarnimer Eisenbahn bedient. Außerdem fahren Züge des Unternehmens nach Templin, Werneuchen, Frankfurt (Oder) und Rheinsberg. Pro Tag werden 14 000 Fahrgäste befördert. Die Berliner Parkeisenbahn wurde 1956 als Pioniereisenbahn in Betrieb genommen. Pro Jahr sind auf dem rund sieben Kilometer langen Kurs durch die Wuhlheide rund 60 000 Fahrgäste unterwegs. Kinder und Jugendliche sind als Schaffner, Fahrkartenverkäufer und Zugbegleiter dabei, nur die Loks – darunter auch „Dampfrösser“ werden von Erwachsenen gefahren.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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