Olympiasport in der Wuhlheide
Mellowpark könnte Bundesstützpunkt für BMX-Sportler werden
Wenige Schritte von der Alten Försterei entfernt gibt es mit dem Mellowpark eine zweite bedeutende Sportanlage im Bezirk. Nun will das BMX-Paradies Bundesstützpunkt werden.
Hintergrund ist die Tatsache, dass das BMX Freestyle-Park seit 2017 als olympische Disziplin zugelassen ist. „Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio werden erstmals BMXer an den Start gehen“, erklärt Jens Werner (42), Vorsitzender des Mellowpark e.V. und BMX-Freestyle-Koordinator beim Bund Deutscher Radfahrer. Werner stand Anfang der 90er-Jahre an der Wiege des Vereins all eins, der sich um den Fortbestand des kommunalen Jugendzentrums im Allendeviertel kümmerte. Verein und Jugendzentrum zogen ein paar Jahre später an die Friedrichshagener Straße. Dort entstand um 2000 der Mellowpark nach Plänen, die im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend entwickelt das neue Berlin“ von jungen Köpenickern erarbeitet worden waren.
Im nächsten Jahr werden sich in Tokio die jeweils neun besten Frauen und Männer zum Wettkampf treffen. Gute Chancen auf eine Olympiateilnahme hat Lara Lessmann (19), die nach dem Besuch der Flatow-Schule ihr Praktikum im Mellowpark macht. „Lara muss zum Training derzeit nach England und in die USA fahren, weil unsere Trainingsparcours nicht für den Winter geeignet sind“, erklärt Jens Werner.
Das würde er gern anders haben. Der Mellowpark solle als Bundesstützpunkt für den BMX-Sport anerkannt werden. Dafür gibt es bereits Pläne, eine 2000 Quadratmeter große und acht Meter hohe Trainingshalle zu errichten, Kostenpunkt: rund vier Millionen Euro. „Das Bundesinnenministerium könnte den Bau mit bis zu 50 Prozent fördern“, so Jens Werner. In der Berliner Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Linken wird die Errichtung eines BMX-Bundesstützpunkts im Übrigen bereits vorgeschlagen. Eine Entscheidung in dieser Richtung ist allerdings bisher nicht gefallen. Und selbst wenn es sie irgendwann geben sollte: Für die Vorbereitungen von Lara Lessmann auf die Spiele in Tokio käme der Bundesstützpunkt zu spät.
Dass die jungen Leute vom Mellowpark kämpfen können, haben sie zuletzt 2017 bewiesen. Damals haben sie für ihr Projekt M, einen BMX-Superpark, Geld gesammelt. Fehlten zwei Tage vor Schluss der Crowdfunding-Aktion noch 30 000 Euro an den veranschlagten 120 000 Euro, so standen zu Aktionsende sogar 154 000 Euro bereit. Das eingenommene Geld hat sich inzwischen in eine weitere BMX-Bahn verwandelt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.