Vom Badesee zum Schwimmteich: Freibad im FEZ Wuhlheide ökologisch umgebaut

Britta Steffen und Jugendstaatssekretärin Sigrid Klebba geben das Baden frei. | Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Britta Steffen und Jugendstaatssekretärin Sigrid Klebba geben das Baden frei.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide. Den Badesee in der Wuhlheide gibt es seit rund 60 Jahren. Nach einem Umbau wurde er pünktlich zu Ferienbeginn wieder geöffnet.

Zur Einweihung kam zwar nicht Neptun, aber die frühere Profischwimmerin Britta Steffen schipperte mit einigen verwegenen Gestalten über den See. „Ich freue mich, dass im FEZ das in Deutschland größte und in seiner Dimension beispiellose ökologische Modellprojekt entstanden ist“, sagte die Sportlerin, die neben ihrer Karriere noch Umweltingenieurwissenschaften studiert hat.

Reinigung mit Schilf

Der Badesee ist nämlich kein klassisches Freibad mehr. Während bis 2013 das Badewasser aus der Leitung oder Tiefbrunnen kam und wie im Hallenbad mit Chlor gereinigt wurde, hat man auf ökologische Reinigung umgestellt. Hauptbestandteil ist künftig Regenwasser, welches von der 13 000 Quadratmeter großen Dachfläche des nahen FEZ-Palastes kommt. Über eine 320 Meter lange Leitung kommt das Regenwasser zum Badesee. Bevor es eingeleitet wird, durchläuft es noch ein Rasenfilterbeet und zwei mit Schilf bepflanzte Becken. Um die Wasserqualität des Sees zu halten, wird das Seewasser umgewälzt und auch durch die Schilffilter geleitet. Rund 3000 Liter pro Minuten werden gereinigt. „Bei zu wenig Regen und hoher Verdunstung führen wir regelmäßig Wasser aus eigenen Tiefbrunnen zu. Damit vermeiden wir auch, das die Temperatur im See zu stark ansteigt“, erklärt Manfred Karsch, der die Umbaupläne entworfen hat.

Sonnencreme verboten

Damit die Qualität des Badewassers gleich gut bleibt, müssen sich alle Badegäste künftig an bestimmte Regeln halten. Damit kein Hautcreme oder Sonnenöl ins Wasser kommt, muss vor dem Baden geduscht werden. „Denn Öle sind Gift für unsere ökologischen Filteranlagen“, sagt Planer Manfred Karsch. Der Umbau des Badesees zu einem ökologischen Schwimmteich – so der Fachbegriff – hat rund 1,35 Millionen Euro gekostet, der größte Teil kommt aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung. Nach der Badesaison werden die Filteranlagen abgeschaltet, das Wasser bleibt aber im See.

Geöffnet ist der Badesee während der Sommerferien täglich von 9 bis 19 Uhr, der Eintritt kostet vier, ermäßigt 2,50 Euro. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 122× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 790× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 112× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.