Solarkraftwerk auf dem Dach
Jährlich 240 000 Kilowattstunden Sonnenenergie für den Campus Wilhelminenhof

Die Dächer der Backsteinbauten der AEG am Campus Wilhelminenhof werden zum Solarkraftwerk. | Foto: Ralf Drescher
  • Die Dächer der Backsteinbauten der AEG am Campus Wilhelminenhof werden zum Solarkraftwerk.
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Berlin ist auf dem Weg, auch die Solarhauptstadt Deutschlands zu werden. Jetzt bekommt der Campus Wilhelminenhof der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) sein eigenes Solarkraftwerk.

Dazu werden auf Bauten des früheren AEG-Kabelwerks 990 Solarmodule auf 2000 Quadratmetern Dachfläche montiert. Die HTW und die Berliner Stadtwerke haben dafür einen Solarpakt geschlossen. Die Stadtwerke installieren, warten und unterhalten das Solarkraftwerk auf dem Dach. Die rund 240 000 Kilowattstunden Strom, die von der Anlage erzeugt werden, sollen im Campus Wilhelminenhof verbraucht werden. Durch den eingesparten Strom aus dem öffentlichen Netz entstehen der Hochschule keine weiteren Kosten für Installation und Wartung. Bis zum Spätsommer sollen die Sonnenkollektoren montiert werden.

„Für uns ist dieser neue Vertrag gleich aus mehreren Gründen großartig. Damit ,klimaneutralisieren' wir jetzt Schulen jeder Art in Berlin. Außerdem ist der Campus in Oberschöneweide vielen unserer Mitarbeiter bereits aus ihrer Studienzeit vertraut“, erklärt Kerstin Busch, Chefin der Stadtwerke. Die HTW bietet den Studiengang Regenerative Energien an, es gibt bereits eine Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin und das Umweltschutz-Label EMAS. Schon seit Jahren hat die Hochschule ihren Energiebedarf immer mehr gesenkt, unter anderem durch kleinere Solaranlagen zur Warmwasserbereitung.

Ziel: klimaneutral ab 2021

„Wir haben ein klares Ziel, klimaneutral ab 2021. Nun starten wir gemeinsam mit den Stadtwerken unser Solar-Dach-Programm. Natürliche Ressourcen sind knapp, wir erforschen und lehren dies nicht nur, sondern leisten als Bildungseinrichtung dazu unseren Beitrag“, erklärt dazu HTW-Präsident Carsten Busch.

Die Berliner Stadtwerke wurden infolge eines Beschlusses des Abgeordnetenhauses 2014 gegründet, um nach dem Verkauf der landeseigenen Bewag an Vattenfall wieder in den Berliner Energiemarkt einzusteigen. Verkauft wird ausschließlich klimaneutral erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien. Den liefern rund 150 Projekte, überwiegend Solaranlagen auf Hausdächern und vier Windräder. Seit 2019 erzeugt auch eine Solaranlage auf vier Häusern am Landwehrkanal im Ortsteil Alt-Treptow Strom für die Bewohner.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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