Teure Sonderspur für Radfahrer
Bisher schon rund 35 000 Euro Kosten für Sperrbaken angefallen

Die Warnbaken haben bisher rund 35 000 Euro gekostet. Die Nutzung der Sonderspur durch Radfahrer hält sich in Grenzen. | Foto: Ralf Drescher
  • Die Warnbaken haben bisher rund 35 000 Euro gekostet. Die Nutzung der Sonderspur durch Radfahrer hält sich in Grenzen.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Seit dem Sommer 2018 haben Radfahrer in der Rummelsburger Landstraße eine eigene Spur. Dafür hatte das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks eine Spur der neu hergerichteten Straße mittels Warnbaken abgesperrt. Und dabei wird es noch längere Zeit bleiben.

Bereits vor rund einem Jahr hatte der Köpenicker FDP-Abgeordnete Stefan Förster im Abgeordnetenhaus nachgefragt, wann der versprochene Radweg endlich gebaut werden kann. Damals hatte man dafür keinen Termin benannt. „Deshalb habe ich jetzt im April meine Nachfrage erneuert. Die Verwaltung lässt sich hier schon mehrere Jahre Zeit, um ein paar Hundert Meter Radweg zu bauen“, erklärt Förster.

Inzwischen liegt die von Staatssekretär Ingmar Streese von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unterzeichnete Antwort vor. Mit der dürften weder Radfahrer noch Autobesitzer zufrieden sein. Denn Baubeginn soll erst im Juli 2021 sein. „Die vorbereitenden Maßnahmen – Fällarbeiten – sind von November 2020 bis Ende Februar 2021 und – Einfangen von Zauneidechsen – von Ende März bis Ende Mai 2021 vorgesehen. Mit einem Baubeginn kann infolge der Auflagen nicht vor Juni 2021 gerechnet werden“, schreibt Streese. Die reine Bauzeit soll dann „nur“ noch drei Monate betragen.

Eine weitere Angabe im Schreiben an den Abgeordneten ärgert diesen noch mehr. Wie bereits im vorigen Jahr hatte Förster nach den Kosten gefragt, die für Miete und Wartung der Schutzpoller entstehen. Das war im Sommer 2019 noch mit 20 000 Euro beziffert worden. Sie haben sich inzwischen auf rund 35 000 Euro erhöht. „Damit kann sich der Bezirk sicher um einen Eintrag im Schwarzbuch der Steuerzahler bewerben, denn hier wurde Steuergeld sinnlos zum Fenster herausgeworfen. Natürlich ist ein sicherer Radweg eine gute Sache. Allerdings hätte der Bezirk hier schon vor Jahren beim Neubau der Rummelsburger Landstraße den Radwegbau mit einplanen müssen“, so Stefan Förster. Die Kosten teilen sich übrigens Bezirk und Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Den ganz sicher nicht begehrten Eintrag im Schwarzbuch hatte sich der Bezirk Treptow-Köpenick übrigens schon 2016 gesichert. Damals war der 465 000 Euro teure Bau des Fußgängerstegs Kietzgrabenbrücke „prämiert“ worden. Einer Verbindung, die vom Hinterhof des Heimatmuseums Köpenick zu einer Brache führt und die bisher kaum von Spaziergängern genutzt wird.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

12 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 474× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 762× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 741× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.134× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.