Eleganter Weg über die Spree
Brücke erinnert an frühere SPD-Politikerin Minna Todenhagen

Blick vom Oberschöneweider Ufer auf die fast schon filigrane Doppelbrücke. | Foto: Ralf Drescher
5Bilder
  • Blick vom Oberschöneweider Ufer auf die fast schon filigrane Doppelbrücke.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Sie ist eine der schönsten Brücken im Bezirk. Während die Spreequerungen über die Salvador-Allende-Brücke und die marode Elsenbrücke schmucklose Nutzbauten sind, hat die Minna-Todenhagen-Brücke eine gewisse Eleganz.

Seit Kurzem kann man auf Oberschöneweider Seite von der Nalepastraße aus unter die Brücke gehen. Hier hatte der Bezirk erst kürzlich die Außenanlage fertiggestellt und den bisher abgesperrten Zugang frei gegeben. Von hier wirkt die auf Durchlaufträgern errichtete Spreequerung fast filigran. Und es wird deutlich, dass eigentlich zwei Brücken mit einer mehrere Meter breiten Lücke gebaut worden sind.

Baubeginn für die schon lange geplante Brücke, die später im Rahmen der Süd-Ost-Verbindung eine direkte Anbindung an die Autobahn A 113 bei Späthsfelde bekommen soll, war 2013. Eigentlich sollte der 420 Meter lange Bau 2016 fertig sein. Allerdings kam es beim Einschub der ersten Brückenhälfte zu einer Havarie. Am 26. August 2015 stürzte kurz nachdem die Brücke auf Stützgerüsten abgelegt war, ein weiteres zur Montage vorgesehenes Brückenteil von 90 Tonnen Gewicht auf der Baustelle ab. Dabei kam es zu einem Brand. Als am 8. Juni 2016 der zweite Brückenteil übe die 157 Meter entfernten Widerlager geschoben wurde, lief alles glatt. Am 21. Dezember 2017 wurde die Spreequerung eingeweiht.

Die eigentliche Brücke ist 420 Meter lang, die Verbindung kommt ohne einen Flusspfeiler aus. Die neue Verbindung hat rund 73 Millionen Euro gekostet, davon 50 Millionen für das Bauwerk. Weitere Kosten verursachten die neue, 1250 Meter lange Straße zwischen Rummelsburger (Oberschöneweide) und Köpenicker Landstraße (Niederschöneweide) sowie der Erwerb mehrerer Grundstücke. Für den Bau mussten rund 100 Bäume gefällt werden und 30 Kleingärten weichen. Bei der Benennung gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen Bezirksamt und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Während der Bezirk den Namen Mathilde-Rathenau-Brücke favorisiert hatte, bestand der Senat auf der früheren SPD-Politikerin Minna Todenhagen (1880-1950). Diese war Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt und wirkte ab 1919 als Gemeindevertreterin in Treptow und von 1920 bis 1925 als Bezirksverordnete im neuen Bezirk Treptow.

Einen guten Blick auf die Brücke hat man vom Zugang an der Nalepastraße (unten) sowie vom Rodelbergpark an der Einmündung des Britzer Verbindungskanals.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.