Cafébetreiberin setzt auf umweltfreundliches Verkehrsmittel
Ein Lastenfahrrad für den Kiez
Im Kiez um die Wilhelminenhofstraße könnten Waren bald besonders umweltfreundlich transportiert werden. Sofie Müller setzt sich im Rahmen des Projekts "Flotte Berlin" für Lastenfahrräder ein.
Mehrmals in der Woche muss die Wirtin des Cafés „Kranbar“ an der Wilhelminenhofstraße Waren für ihre Gaststätte einkaufen. „Da wir kein Auto haben, fahre ich mit dem Rad und verstaue Getränke und Backwaren in Satteltaschen und im Rucksack. Das ist leider ziemlich umständlich. Mit einem Lastenfahrrad ließen sich die Einkäufe leichter erledigen“, erklärt die junge Frau.
Seit ein paar Monaten kann man Lastenfahrräder in Berlin ausleihen, zum Beispiel über das Projekt „Flotte Berlin“. Das wird vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club unterstützt. Die Räder stehen bei Fahrradhändlern, Bioläden oder anderen Kiezeinrichtungen und können über das Internet bestellt und kostenlos ausgeliehen werden. „Die nächste Leihstation ist aber in Karlshorst, in ganz Schöneweide hat das Projekt noch keine Ausleihstelle“, ärgert sich Sofie Müller. Mit dem Rad für unseren Fototermin musste sie von Karlshorst die ganze Treskowallee hoch bis zu ihrem Café strampeln. Deshalb will sie, dass die „Kranbar“ zur Ausleihstelle wird. Ein Rad, rund 2500 Euro teuer, soll mit Mitteln der Kiezkasse angeschafft werden. Unterstützt wird die Gastronomin vom Netzwerk für ein fahrradfreundliches Treptow-Köpenick. Am 22. Februar soll abgestimmt werden, ob die Kiezkasse dem Projekt hilft. „Das Lastenfahrrad kann nicht nur zum Einkauf verwendet werden. Auch kleinere Umzüge sind möglich. Es eignet sich als Familienkutsche, in der Lastenbox lassen sich zwei Kindersitze unterbringen“, erklärt Sofie Müller.
Wie erfolgreich Lastenfahrräder sein können, zeigt seit dem vorigen Jahr ein ähnliches Projekt in Alt-Treptow. Dort hat die KungerKiezInitiative drei Lastenräder angeschafft und kostenlos an Leute aus dem Kiez verliehen. Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, das im Sommer die Räder vier Wochen im Voraus gebucht werden mussten, bis Juli 2018 wurden insgesamt 1500 Kilometer zurückgelegt. "Ich denke, dass ein Rad nicht lange reicht und auch andere Institutionen im Kiez bald so ein umweltfreundliches Transportmittel anschaffen müssten", sagt Sofie Müller.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich in der „Kranbar“, Wilhelminenhofstraße 80, melden.
Wissenswertes und aktuelle Verleihstandorte: https://flotte-berlin.de.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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