Verkehrslenkung verordnet Stau
Nur wenige Fahrzeuge nutzen separate Spur in der Wuhlheide
Seit Wochen gibt es an der Einmündung der Rudolf-Rühl-Allee in die Straße An der Wuhlheide Stau. Und der ist vom Amt gemacht, durch eine Entscheidung der Verkehrslenkung Berlin.
Sie hatte im Herbst 2018 die Spurführung im Kreuzungsbereich geändert. Während bisher aus beiden Spuren in Richtung Innenstadt und zur Spindlersfelder Brücke mit der Tangentialverbindung Ost (TVO) abgebogen werden konnte, steht dafür nur noch eine Spur zur Verfügung. Aus der zweiten Spur, die fast immer leer bleibt, darf man nur noch in Richtung Köpenick abbiegen. Folge ist ein Rückstau in der Rudolf-Rühl-Allee, in Spitzenzeiten bis zum rund einen Kilometer entfernten Bahnhof Wuhlheide.
„Die Verkehrslenkung hätte die Verkehrsführung sofort nach Sperrung der Salvador-Allende-Brücke an dieser Stelle anpassen, also schlicht den alten Zustand wieder herstellen müssen“, ärgert sich Stefan Förster (FDP), Abgeordnetenhausmitglied aus Köpenick.
Das sieht man bei der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz anders. „Die Änderung der Fahrbahnmarkierungen und der Ampelschaltung an dieser Kreuzung dient der Verkehrssicherheit. Sie beruht auf den geltenden Richtlinien für Lichtsignalanlagen. Diese sehen bei einem mehrspurigen Abbiegeverkehr eine Absicherung zwischen Rechtsabbiegern und parallelem Fuß- und Radverkehr vor. Dabei ist insbesondere die zweite Abbiegespur ein Problem, weil für Autofahrer aus dem zweiten Fahrstreifen die Sicht auf den querenden Fuß und Radverkehr häufig versperrt ist. Diese Situation führt häufig zu Unfällen. Die Fahrbahnmarkierung wurde daher geändert. Daraus resultiert eine verminderte Leistungsfähigkeit der Kreuzung. Um dies zumindest teilweise zu kompensieren, wurde die Lichtzeichenanlage auf eine verkehrsabhängige Steuerung umgestellt, sie ermöglicht bei höherem Verkehrsaufkommen mehr Durchlauf“, teilt deren Pressesprecher Jan Thomsen auf unsere Nachfrage mit.
Das stellen der Abgeordnete und der Reporter nach eigenen Beobachtungen in Frage. „Die Mitarbeiter der Verkehrslenkung sollten sich mal wochentags um 7 Uhr hier aufhalten. Dann würden sie sehen, dass die linke Spur frei bleibt, während die Rechtsabbieger im Stau stehen. Fußgänger können ohnehin kaum gefährdet werden. Es gibt in der Rudolf-Rühl-Allee keinen Gehweg und auch keinen Fußgängerverkehr“, sagt Stefan Förster. Er will jetzt als Abgeordneter noch einmal genau nachfragen und einfordern, dass die Verkehrslenkung die tatsächliche Situation am Knoten Rudolf-Rühl-Allee/An der Wuhlheide berücksichtigt. Vor zwei Jahren hatte sie im Übrigen eine von Bezirksverordneten geforderte Radspur in der Rudolf-Rühl-Allee abgelehnt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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