Inklusiver Lieferdienst gestartet
Stephanus-Werkstätten schicken Menschen mit Behinderung aufs Rad
Die Stephanus-Werkstätten, wo Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung einen Arbeitsplatz finden, haben ein neues Dienstleistungsangebot. In der Betriebsstätte Wilhelminenhof wurde der „inklusive und umweltfreundliche Lieferdienst und Postpendelbetrieb“ vorgestellt.
Etwa 150 Menschen mit Unterstützungsbedarf arbeiten in der Betriebsstätte in der Johannes-Kraatz-Straße 9. Hilfe erhalten sie bei Bedarf von Fachkräften, Honorarkräften und Ehrenamtlichen. Sie übernehmen zum Beispiel einfache Arbeiten in der Verpackung und Konfektionierung, sind aber auch in den Bereichen Lagerwirtschaft, Logistik, Druck und Grafik sowie Buchbinderei beschäftigt. Auch in einem Café oder in einem Copyshop zu arbeiten, ist dort möglich.
Mit einem Lastenrad sorgen sie nun für den Postpendelbetrieb zwischen den beiden Standorten der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Dies ermögliche ein ganz neues attraktives Arbeitsfeld für Menschen mit Behinderung, meint Detlef Schönrock, Leiter der Betriebsstätte. „Viele Beschäftigte der Werkstatt können aufgrund ihrer Beeinträchtigung keinen Autoführerschein machen. Dennoch finden sie sich selbstständig im Straßenverkehr sehr gut zurecht“, erklärt er. Daraus sei die Idee entstanden, ein umweltfreundliches Elektro-Lastenrad für den Lieferdienst zu nutzen. Geholfen hätten dabei die bestehenden geschäftlichen Kontakte zur Berliner Firma Onomotion GmbH, dem Hersteller des Lastenrads. So werden in der Betriebsstätte Wilhelminenhof unter anderem die Baugruppen für den Blinker und die Innenbeleuchtung montiert.
„Mit diesem Projekt wollen wir die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsalltag vorantreiben und einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel durch mehr Sichtbarkeit anregen. Der direkte Kundenkontakt fördert dabei aktiv die gesellschaftliche Teilhabe“, sagt Schönrock. Ermöglicht wird das Projekt durch die Förderung der VINCI-Stiftung für gesellschaftliche Verantwortung.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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