Unruhe im Schlossparkkiez
Bürgerinitiative demonstriert gegen Verdichtung

Mit Lampions und Transparenten demonstrierten Vertreter der Bürgerinitiative "Grüner Kiez Pankow" kürzlich für eine verträgliche Bebauung im Innenbereich ihres Quartiers. | Foto: Britta Krehl
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  • Mit Lampions und Transparenten demonstrierten Vertreter der Bürgerinitiative "Grüner Kiez Pankow" kürzlich für eine verträgliche Bebauung im Innenbereich ihres Quartiers.
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Im Innenbereich der Häuser an der Kavalierstraße, Ossietzkystraße, Am Schlosspark stehen seit Anfang Oktober Bauzäune. Sie umgeben die Fläche, auf der Bäume gefällt und danach Wohnungen gebaut werden sollen.

Gegen Wohnungsbau haben die Anwohner nichts, doch sie fordern seit fünf Jahren eine verträgliche Bebauung und möchten in die Planungen mit einbezogen werden. Bislang gelang es den Anwohnern und ihren Unterstützern, die sich zur Initiative „Grüner Kiez Pankow“ zusammenschlossen, sich gegen die Baupläne der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau und des Senats zu wehren.

Doch inzwischen gibt es eine neue Situation. Berlin benötigt wegen der steigenden Zahl von Geflüchteten neue Flüchtlingsunterkünfte. Da es für das Grundstück im Bereich Am Schlosspark bereits eine fertig geprüfte Planung gab, wurde entschieden, per Sonderbaurecht dort zwei Neubauten mit 99 Wohnungen für mehr als 400 Geflüchtete zu bauen.

Die Bürgerinitiative „Grüner Kiez Pankow“ bleibt aber weiter bei ihren umweltrechtlichen Vorbehalten. In den vergangenen Wochen organisierte sie Aktionen, um den Bau zu verhindern und eine alternative Planung umzusetzen. Unterstützung kommt dabei von Umweltverbänden, wie dem Nabu oder dem Bund. Denn zwischen den Mehrfamilienhäusern nahe dem Schlosspark Schönhausen gibt es viele alte Bäume und Grünflächen, die Igeln, Buntspechten, Eichhörnchen, Fledermäusen und Nachtigallen beherbergen.

Im Oktober sollten bereits Fällungen in Vorbereitung auf das Bauvorhaben stattfinden. Deshalb wurde der entsprechende Bereich eingezäunt. Ein Wachschutz sichert das Gelände. Die Anwohner protestierten weiter. Mit Erfolg. Die Fällungen dürfen, behördlich untersagt, erst einmal nicht stattfinden. Doch noch hängt alles in der Schwebe.

Deshalb fand unter anderem auch eine Demonstration durchs Pankower Zentrum statt. Mehr als 350 Bürger nahmen teil, berichtet Britta Krehl von der Bürgerinitiative "Grüner Kiez Pankow". Sie forderten eine behutsame und klimaresiliente Nachverdichtung im Schlossparkkiez. Vor allem die 66 gefährdeten Bäume im Innenbereich der Wohnanlage sollen erhalten sowie der inzwischen abgesperrte Spielplatz wieder geöffnet werden. Außerdem forderten sie die Gesobau und den Senat zur Rückkehr an den Runden Tisch auf. Ziel der Gespräche am Runden Tisch sei es, den Bebauungsplans 3-88B in Kraft zu setzen. Dieser B-Plan wäre ein Kompromiss für die Bebauung zwischen Anwohnern, Gesobau und Senat. An den Gesprächen, zu denen die Initiative in den Gemeindesaal der evangelischen Kirche Alt-Pankow einlädt, wird mit Fachleuten und Politikern diskutiert, wie eine verträgliche Bebauung hinbekommen werden könnte. Die Bürgerinitiative bedauert, dass bisher noch keine Vertreter von Gesobau und Senat daran teilnehmen.

Näheres zur Bürgerinitiative ist auf https://grüner-kiez-pankow.de/ zu erfahren. Über ihr Bauvorhaben an der Kavalierstraße informiert die Gesobau auf www.gesobau.de/wohnungsbau/wohnhaeuser-fuer-gefluechtete-in-der-uebersicht/kavalierstrasse/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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