Die Arbeiten beginnen: Gesobau errichtet 351 Wohnungen an der Mendelstraße
Pankow. Am 22. August hat die Gesobau begonnen, das Haus Mendelstraße 6 abzureißen. Es ist das einzige, das dem Neubauvorhaben zwischen Mendel-, Bleicheroder und Harzburger Straße weichen muss. Dort entstehen auf 14 000 Quadratmetern 351 Wohnungen.
Das Projekt ist das bisher größte Neubauvorhaben des städtischen Unternehmens. Die Wohnungen werden zwischen ein und fünf Zimmern haben. Ein Drittel von ihnen werden öffentlich gefördert; sie sollen für eine Nettokaltmiete ab 6,50 Euro vergeben werden. Ende 2018 sollen die ersten Mieter einziehen.
Zur Mendelstraße wird es fünf Vollgeschosse plus ein Staffelgeschoss geben, zur Bleicheroder Straße ist es ein Geschoss weniger, zum Innenhof hin eins mehr. Außerdem ist eine Tiefgarage mit 170 Stellplätzen geplant, die Einfahrten werden an der Mendelstraße liegen.
Dort setzt eine Kritik der Nachbarn an. Daniela Busse zum Beispiel ist davon überzeugt, dass die Plätze nicht reichen: „Hier hat fast jeder ein Auto.“ Gesobau-Sprecherin Birte Jessen sieht das anders. Die Gegend sei gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, viele Berliner verzichteten gerne auf ein eigenes Fahrzeug.
Eine andere Sorge der Anwohner betrifft den Fußweg, der die Harzgeroder mit der Mendelstraße verbindet. Er führt über die Baustelle und ist Mitte August gesperrt worden. „Nach heutiger Sicht ist eine Wiedereröffnung nach Abschluss der Arbeiten geplant“, sagt Jessen.
Eine derartig große Brache in der Innenstadt ist eine echte Seltenheit. Laut Daniela Busse sei das Areal nie mit Wohnhäusern bebaut gewesen. Im Zweiten Weltkrieg habe ein angrenzender Blumenhandel die Fläche zum Anbau genutzt. Danach habe es hier einen Recyclinghof, ein Autohaus und eine Kaufhalle gegeben. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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