Die Weiße Villa ist verschwunden: Baugruppe baut an der Florastraße 18 Wohnungen
Pankow. Monatelang engagierten sich Anwohner dafür, dass sie erhalten bleibt. Inzwischen ist die einstige Weiße Villa in der Florstraße 86 Geschichte.
Sie wurde in den vergangen Monaten abgerissen. Um das alte Gebäude zu erhalten, hatte sich im vergangenen Jahr sogar eine Anwohnerinitiative gegründet. Sie argumentierte, dass durch den Abriss der Villa das Straßenbild grundlegend verändert werde. Der kleine Pocketpark auf dem Nebengrundstück würde durch den Neubau nur noch eine Art Vorgarten werden.
Aber das Engagement gegen den Abriss half nichts. Das Grundstück wurde von einer Baugruppe erworben. Diese hatte das Recht, das alte Gebäude abzureißen und einen Neubau zu errichten. Das musste sogar Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) einräumen. Denn die alte Villa stand nicht unter Denkmalschutz.
Als der Florakiez noch Sanierungsgebiet war, wollte der Bezirk eigentlich die Grundstücke 86 und 87 erwerben. Dort sollte ein größerer Spielplatz entstehen. Die Weiße Villa hätte dann erhalten werden können. Weil sich der Eigentümer des Grundstücks 86 weigerte, es an das Land Berlin zu verkaufen, stand dem Bezirk nur die Florastraße 87 zur Verfügung. Die ist allerdings für einen Spielplatz zu klein. Deshalb wurde dort 2005 der Pocketpark angelegt, der wie ein kleines Wohnzimmer gestaltet ist. Für ihn erhielt der Bezirk sogar den renommierten Gustav-Meyer-Preis.
Das Grundstück Nummer 86 wurde indes an eine Baugruppe verkauft. Und die hat ihre eigenen Pläne. Nach der Beräumung ist das Grundstück inzwischen eingezäunt. Erste Erdarbeiten begannen. Die Baugruppe möchte einen Neubau mit 18 Wohnungen und einer Gewerbeeinheit errichten. BW
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