Pausenhof wird kleiner
Keine Grundstücksalternative in Sicht

Dem MEB auf dem Schulhof der Heinz-Brandt-Schule müssen nach Stand der Dinge diese alten Bäume weichen. | Foto:  Bernd Wähner
3Bilder
  • Dem MEB auf dem Schulhof der Heinz-Brandt-Schule müssen nach Stand der Dinge diese alten Bäume weichen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Auf dem Hof der Heinz-Brandt-Schule an der Langhansstraße 120 soll ein Modularer Ergänzungsbau entstehen. Doch damit wird der Schulhof kleiner. Wie sollen die Schüler dann ihre Pausen verbringen?

Die Integrierte Sekundarschule zwischen Langhansstraße und Streustraße gehört zu den nachgefragtesten ihrer Art. Um weitere Raumkapazitäten zu schaffen, entschieden Bezirk und Senat, dass an der Schule ein MEB entstehen soll. Doch gegen den geplanten Standort auf dem Schulhof machen Eltern, Schüler und Pädagogen seit mehr als einem Jahr mobil. Nicht nur, dass alte Bäume dem MEB zum Opfer fallen würden. Auch der Schulhof würde viel kleiner als bisher werden, während die Schülerzahl durch den MEB weiter steigen würde.

Um ausreichend Platz auf dem Pausenhof zu haben, gab es bereits unterschiedliche Ideen. Unter anderem wurde darüber nachgedacht, das Grundstück neben der Schule, auf dem sich heute der Parkplatz des Lidl-Marktes befindet, als Schulhof zu gewinnen. Auf Anfrage der bündnisgrünen Verordneten Katharina Koufen berichtet Schulstadtrat Jörn Pasternack (CDU): „Ein Verkauf des Grundstücks wurde von der Lidl Dienstleistung GmbH&Co.KG, trotz der vorgetragenen Hinweise zur Schulplatznot im Bezirk und des berlinweiten Defizits an Schulplätzen, abgelehnt.“ Auch die Einleitung eines Enteignungsverfahrens würde nicht viel bringen. Dessen Ausgang wäre höchst ungewiss und solch ein Verfahren könnte bis zu 20 Jahre in Anspruch nehmen.

Wie stehen die Chancen, die Streustraße für die Erweiterung der Schulhoffläche zu entwidmen? Ähnliches gelang bereits am Rosa-Luxemburg-Gymnasium mit der Entwidmung der Borkumstraße. „Das Schul- und Sportamt hat im vergangenen Jahr beim Straßen- und Grünflächenamt angefragt, Teile der Streustraße für die Schülerschaft nutzbar zu machen“, berichtet Stadtrat Pasternack. „Mit Erfolg. Der Verlegung der Fahrradabstellplätze ins öffentliche Straßenland wurde zugestimmt.“ Eine Rückmeldung, ob zusätzlich eine Umwandlung der Streustraße in eine Fahrradstraße oder gar in eine verkehrsberuhigte Straße umsetzbar sei, stehe noch aus, berichtet der Stadtrat. Doch auch solch ein Verfahren braucht viel Zeit, wie die Entwidmung der Borkumstraße zeigte.

Eine Einziehung von öffentlichem Straßenland, das dann dem Schulhof zugeschlagen wird, gelte als höchst unwahrscheinlich. „Schließlich wird die Streustraße auch weiterhin für den öffentlichen Verkehr benötigt“, erklärt Pasternack. „Unabhängig davon wäre eine Umsetzung dieser Maßnahme vor dem Bau des Modularen Ergänzungsbaus zeitlich nicht mehr möglich. Die Finanzierung für die Schulbaumaßnahme ist bereits durch das Land Berlin gesichert.“

Hat das Bezirksamt denn wenigstens geprüft, ob sich in der Nähe der Schule ein anderes freies Grundstück befindet, das erworben werden könnte, möchte Katharina Koufen wissen. „Angesichts der fehlenden Schulplätze in Pankow wurden seit 2016 sämtliche Flächenpotenziale für Schulneu- und -erweiterungsbauten geprüft. Dazu wurden auch zu zahlreichen Schulstandorten im Bezirk jeweils Machbarkeitsstudien erstellt“, so der Stadtrat. „Ebenso wurde eine intensive Flächensuche im Umkreis der Heinz-Brandt-Schule durchgeführt. Es konnten aber keine geeigneten Flächen im Landesvermögen gefunden werden, die für den Bau des MEB zur Verfügung standen.“

So gibt es also weiterhin keine Aussicht auf einen ähnlich großen Pausenhof wie bisher, wenn der MEB auf dem Schulhof der Heinz-Brandt-Schule gebaut wird.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.810× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.160× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.770× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.683× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.