Kurt Krieger, Senat und Bezirk einigen sich endlich auf ein Konzept fürs Pankower Tor

Seit 20 Jahren ist das frühere Bahngelände eine Brache. Ab Herbst soll hier alles in Vorbereitung auf die Bauarbeiten für das Pankower Tor planiert werden. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Seit 20 Jahren ist das frühere Bahngelände eine Brache. Ab Herbst soll hier alles in Vorbereitung auf die Bauarbeiten für das Pankower Tor planiert werden.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Die Weichen für die Umsetzung des Bauprojektes Pankower Tor sind gestellt. Senat, Bezirk und die Grundstücksgesellschaft KGG verständigten sich auf eine neue Flächenaufteilung. Seit Mitte der 90er-Jahre liegt der Rangier- und Güterbahnhof brach. Ende 2009 kaufte Kurt Kriegers Unternehmensgruppe das Areal.

Die erste Vision. Einen ersten Entwurf legte Krieger bereits vor fünf Jahren vor. Er ging von Möbelmärkten und einem Einkaufszentrum in der Nähe des Autobahnzubringers aus. Im Mittelteil der Fläche war eine lockere Bebauung mit 500 Wohnungen vorgesehen, dazwischen ein großer Park. An der Berliner Straße war ein umbauter Platz geplant, der das Tor nach Pankow sein sollte.

„In meinem Haus gab es viel Skepsis, vor allen Dingen zum Einkaufszentrum“, gesteht Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD). Inzwischen hat man in der Verwaltung umgedacht. „Pankow ist der am stärksten wachsende Bezirk. Deshalb müssen wir hier vorankommen. Wir gehen davon aus, dass das Gesamtprojekt das Pankower Zentrum stärken wird“, so der Senator.

Der praktikable Entwurf. Den präsentierten Investor Kurt Krieger, Senator Andreas Geisel und Pankows Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) jetzt auf einer Bürgerversammlung des Vereins Für Pankow. „Man verlangt mir hier viel ab“, sagt Krieger mit einem Lächeln im Gesicht. Aber seine Fachleute sagten ihm, dass das jetzige Konzept praktikabel sei. In den zurückliegenden Jahren ging er sehr auf die Interessen des Senats ein.

1000 Wohnungen. Die wird Krieger auf dem Mittelteil des Geländes bauen lassen. Großes Interesse zeigt der Senat vor allem an bezahlbarem Wohnraum. Auf 25 Prozent Sozialwohnungen hat man sich geeinigt. Die Einstiegsmiete liege bei 5,50 Euro, versichert Krieger. Geplant ist auch viel Grün. Für den Wohnungsbau soll ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden. Bereits im Sommer soll dieser entschieden werden.

Zwei Schulen. Auf deren Bau wartet vor allem der Bezirk. Krieger schenkt dem Land die Grundstücke dafür. „Am S-Bahnhof Pankow planen wir eine neue Grundschule mit fünf Zügen“, sagt Kirchner. „Eine weitere Schule entsteht am S-Bahnhof Heinersdorf. Das wird voraussichtlich eine Integrierte Sekundarschule. Auch hier sind fünf Züge geplant.“ Für beide Standorte zusammen sind bereits 71 Millionen Euro in der Investitionsplanung vorgesehen.

Drei Fachmärkte. Sie entstehen im nördlichen Bereich der riesigen Fläche. Dort wird Krüger seinen Möbel Höffner und einen Sconto-Markt errichten. Das Profil des dritten Fachmarkt ist noch vage. Verkehrstechnisch erschlossen werden die Märkt über den Autobahnzubringer.

Die Zentrumserweiterung. Statt unmittelbar an den Fachmärkten im Norden, wird sie nun am Bahnhof Pankow entstehen. Geplant sind unter anderem ein Einkaufszentrum und ein Stadtplatz mit unterirdischer Fahrradgarage (1000 Stellplätze). Die Entscheidung Kriegers, das Einkaufszentrum am Bahnhof anzusiedeln, ließ auch die Skeptiker im Senat verstummen. Weil künftige Kunden überwiegend mit dem ÖPNV kommen, statt mit dem Auto, kann nun auch ein zustimmungsfähiges Verkehrskonzept erarbeitet werden.

Die Umsetzung. Nach der Einigung über die Flächenaufteilung, arbeiten Senat, Bezirksamt und Kriegers Firma parallel an den nächsten Planungsschritten. Der Senat nimmt die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans in Angriff. Das Bezirksamt fasst Aufstellungsbeschlüsse zu den nötigen Bebauungsplänen. Und Kurt Krieger lässt Architekten die konkreten Planungen entwerfen. Stattliche 500 Millionen Euro wird der Unternehmer auf der Fläche investieren.

Sobald konkrete Planungen vorliegen, soll es auch ein Modell in der roten Info-Box am Bahnhof geben, voraussichtlich Ende August. Ab Herbst soll das gesamte Gelände eingeebnet werden. Zurzeit finden bereits erste Arbeiten zur Beseitigung unterirdischer Leitungen statt. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.