Ablauf immer wieder gestört
Mit neuen Partnern soll es beim Bau der Sporthalle an der Neuen Schönholzer Straße voran gehen
Ein bisschen erinnert sie schon an den BER: die geplante Sporthalle an der Neuen Schönholzer Straße, unmittelbar neben der Reinhold-Burger-Oberschule.
Das Fundament scheint fertig zu sein. Aber inzwischen wuchert Wildwuchs hinter dem Bauzaun. Bis Anfang des Jahres war dort längere Zeit kein Bauarbeiter zu sehen. Dabei ist der Bau der Sporthalle für die umliegenden Schulen bereits seit mehr als zehn Jahren im Gespräch. Zunächst dauerte es seine Zeit, bis der Senat die Finanzierung zusagte. Fast sechs Jahre nahm dann die Planungs- und Genehmigungsphase in Anspruch, ehe im Frühjahr 2016 mit ersten Arbeiten auf dem Baufeld begonnen wurde. Zunächst rissen Bauleute die alte Halle und ein daneben stehenden Bürocontainer ab.
Als es dann mit den Erdarbeiten richtig losgehen sollte, wurde eine alte, aber noch betriebene Gasleitung vorgefunden. Diese versorgt die Reinhold-Burger-Schule, war aber nirgendwo in alten Plänen verzeichnet. Das komme bei Vor- und Nachkriegsbauten wie der Schule an der neuen Schönholzer Straße häufig vor, berichtet Torsten Kühne (CDU), der im Bezirksamt als Stadtrat für Schule und Facility Management zuständig ist. Weil die Versorgungsleitung verlegt werden musste, kam es zu Verzögerungen im geplanten Bauablauf, erklärte der Stadtrat auf Anfrage des Verordneten Gregor Kijora (SPD). So konnte erst im Januar 2017 mit den eigentlichen Erdarbeiten begonnen werden. Es zeigte sich allerdings, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer von Anfang sehr schwierig gestaltet, berichtet Kühne weiter. Hinzu kamen weitere witterungsbedingte Verzögerungen, der mehrfache Diebstahl der Baustromversorgung und die Entdeckung von Schadstoffen im Baugrund, die fachgerecht zu entsorgen waren. Der Auftragnehmer nutzte den gestörten Bauablauf als Begründung zur Vorlage von– aus Sicht des Bezirksamtes – überhöhter Nachtragsforderungen. „Diese unangemessen überhöhten Nachtragsforderungen und das unkonstruktive Verhalten des Auftragnehmers bis hin zur Leistungseinstellung führten im März 2018 zur Kündigung des Auftragnehmers“, erklärt der Stadtrat.
Technische Ausrüstung muss
neu geplant werden
Trotz der Schwierigkeiten konnten die ersten Arbeiten zur Herstellung des Fundaments im Hochdruckinjektionsverfahren fertiggestellt werden. Im Mai verließ dann auch der Generalplaner das Projekt. Erst im Dezember 2018 konnte ein neuer beauftragt werden. Im Februar 2019 sei dann ein offenes Vergabeverfahren für die weiteren Rohbauarbeiten ausgeschrieben worden, im Juni sollte ein neues Bauunternehmen den Zuschlag erhalten. Doch das verhinderte ein unterlegener Mitbewerber, indem er ein Vergabenachprüfungsverfahren einleitete. Nach Abschluss des Verfahrens und Zuschlagserteilung konnte im Oktober 2019 weitergebaut werden. Aber nicht lange.
Nach einem ersten Gespräch mit dem potentiellen Partner für die Planung der technischen Ausrüstung der Sporthalle gelangte das Bezirksamt zur Erkenntnis, dass nach massiven Änderungen technischer Normen und Vorschriften in den zurückliegenden Jahren nun umgeplant werden müsse. Deshalb mussten vor einem Jahr die Arbeiten auf der Baustelle erneut eingestellt werden. An der neuen Ausführungsplanung für die technischen Anlagen wird seitdem gearbeitet. In diesem Jahr soll es endlich sichtbare Baufortschritte geben. Und erst dann kann auch mit mehr Sicherheit gesagt werden, wann die Sporthalle fertig wird.
Geplant ist, dass die neue Halle von Schülerinnen und Schülern der Reinhold-Burger-Schule, des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums und der Arnold-Zweig-Grundschule genutzt wird, berichtet Stadtrat Kühne. Sie soll auf der Grundlage der Sportanlagennutzungsvorschriften (SPAN) aber auch dem Vereins-, Freizeit- und Breitensport wochentags von 16 bis 22 Uhr und an Wochenenden sowie in den Ferien von 8 bis 22 Uhr zur Verfügung stehen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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