Naturschutzbund fordert erneutes Werkstattverfahren fürs Pankower Tor

Blick auf die künftige Baufläche. | Foto: Bernd Wähner
  • Blick auf die künftige Baufläche.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Der Nabu Berlin lehnt die beabsichtigte Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) für das geplante Bauprojekt Pankower Tor ab.

Diese ablehnende Haltung machte der Umweltverband im Rahmen der öffentlichen Auslegung der Unterlagen für die FNP-Änderung gegenüber der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung deutlich. Die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Pankow-Heinersdorf ist im FNP noch als Bahngelände verankert. Damit dort Wohnungen, Möbelmärkte, ein Einkaufszentrum und Schulen entstehen können, muss der FNP geändert werden.

Diese Änderung konnte auf den Weg gebracht werden, weil sich der Investor KGG mit dem Senat und dem Bezirk auf einen städtebaulichen Vertrag für dieses Gelände verständigte. Dieser wurde allerdings ohne Beteiligung der Öffentlichkeit ausgehandelt, kritisiert der Naturschutzbund Berlin. Die Naturschützer fordern deshalb ein erneutes Werkstattverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit.

Ein 2014 abgeschlossenes Werkstattverfahren zum Pankower Tor sei von Senat und Bezirk im Handstreich beiseite gewischt worden, meint der erste Vorsitzende des Nabu Berlin, Rainer Altenkamp. Hinzu komme, dass Befürchtungen um ein Ausbluten des Rathaus-Centers Pankow nicht berücksichtigt würden. Weiterhin werde ignoriert, dass die Fläche höchste stadtklimatische Bedeutung habe. Sie solle nun maximal bebaut werden, was Folgen für die angrenzenden Wohnquartiere habe. Statt die bisherige Frischluftschneise zu erhalten, würden nur Straßenbäume gepflanzt und kleine Flächen in der Nähe des S-Bahnhofs Pankow als Grünflächen gestaltet werden.

Die im Werkstattverfahren geplanten Grünflächen fänden keine Berücksichtigung mehr, und die Flächenversiegelung sei erheblich größer als bisher vorgesehen, fasst Rainer Altenkamp die Bedenken der Naturschützer zusammen. In der bisherigen Planung sollten auch die Lebensräume von zwei Drittel der nachgewiesenen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben. Nun sei auf dem 42 Hektar großen Gelände offenbar nicht einmal mehr Platz für einen drei Hektar großen Grünstreifen. Über die Inhalte des Rahmenvertrags für die Nutzung des Geländes zwischen Flächeneigentümer, Senat und Bezirk sei die Öffentlichkeit nicht informiert worden, kritisiert der Nabu-Vorsitzende weiter. Auch die Berliner Naturschutzverbände hätten ihre Belange, trotz Bitte um Beteiligung, nicht einbringen können. Rainer Altenkamp resümiert, dass das ganze Vorgehen unter Ausschluss der Öffentlichkeit skandalös sei. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 53× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 464× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.062× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.