Der Schlüssel zur Welt
Im Bezirk hat sich das „Alpha-Bündnis Pankow“ gegründet
Im Bezirk hat sich jetzt das „Alpha-Bündnis Pankow“ gegründet. Ziel ist es, die vielfältige Angebote für Menschen, die schlecht oder gar nicht lesen und schreiben können, im Bezirk zu vernetzen und sich für Alphabetisierung und Grundbildung zu engagieren.
Etwa 6,2 Millionen deutschsprechende Erwachsene in der Bundesrepublik sind Analphabeten. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Aber es gibt inzwischen auch viele Angebote für diese Menschen. So schuf die Pankower Volkshochschule zum Bespiel einen Programmbereich Grundbildung (https://bwurl.de/14d8). Und zum Thema Alphabetisierung und Grundbildung wurde Anfang des Jahres auch die Ausstellung „Lesen und Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“ in der Bibliothek am Wasserturm gezeigt.
Kürzlich kamen nun im Bildungszentrum am Antonplatz mehr als 30 Mitarbeiter und Entscheidungsträger von Institutionen aus dem Bezirk zusammen, die mit Menschen arbeiten, die Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen haben. Dazu zählen Vertreter von Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäusern, von Weiterbildungsträgern, Trägern der Behindertenhilfe, der Stadtbibliothek, der Volkshochschule sowie dem Jobcenter Pankow und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Bürgermeister Sören Benn (Die Linke), der die Schirmherrschaft über dieses Bündnis übernimmt, betonte auf der Gründungsveranstaltung, wie wichtig die Vernetzung und Sensibilisierung zu diesem Thema im Bezirk ist. Auch in Pankow lebten in vielen Kiezen Menschen, deren gesellschaftliche und berufliche Teilhabe aufgrund ihrer geringen Grundbildungskenntnisse eingeschränkt sei.
„Gemeinsam wollen wir Strukturen und Strategien entwickeln, um Zugangshürden zu Beratungs-, Informations- und Weiterbildungsangeboten abzubauen“, betonen die beiden Koordinatoren des neugegründeten „Alpha-Bündnisses Pankow“, Tobias Kistner vom LernLaden Pankow und Diana Stuckatz von der Volkshochschule. Geringe Grundbildungskenntnissen können zum Beispiel Auswirkungen auf das Lesen und Verstehen von Verträgen, das Ausfüllen von Formularen, die Mobilität in der Stadt, die Teilhabe an der Arbeitswelt oder die Nutzung von kulturellen und digitalen Angeboten haben. Gleichzeitig ist das Thema aufseiten der Betroffenen in der Regel mit viel Scham und Ängsten besetzt.
Das neu gegründete Bündnis trifft sich zu seiner ersten Plenumssitzung am 22. August. Jeder, der Interesse an der Arbeit des Bündnisses hat, ist dazu willkommen. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter ¿325 92 70 00 und ¿902 95 17 03 sowie auf www.alphabuendnis-pankow.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.