Jedes Jahr eine weitere siebente Klasse
In der Kurt-Tucholsky-Schule wird es noch enger
Die Kurt-Tucholsky-Schule in der Neumannstraße 9/11 soll ab dem kommenden Schuljahr von fünf auf sechs Züge je Klassenstufe wachsen, und das obwohl sie heute bereits überbelegt ist.
Nachdem die Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe diese Mitteilung aus dem Bezirksamt erhielt, gab es viel Widerspruch aus der Schulgemeinschaft. Und alle acht Anfragen, die zur Einwohnerfragestunde der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung eingingen, drehten sich um diese Thema.
Bereits jetzt habe nicht jede Klasse einen festen Klassenraum, berichtete Doreen Aue, eine der Fragestellerinnen. Und schon heute fehlten der Schule etwa 25 Räume. Auch Fragesteller Joachim Trapp wollte wissen, wie sich das Bezirksamt die Umsetzung des Vorhabens in dieser Schule mit beengten Platzverhältnissen vorstellt. „Unsere Kinder leiden seit Jahren darunter, dass im Bezirk Pankow Entscheidungen, die sie betreffen, nicht nach pädagogischen Gesichtspunkten getroffen, sondern durch Ressourcenknappheit diktiert werden“, erklärte er.
Fakt ist: In Pankow gibt es derzeit zu wenig Plätze an den Oberschulen. Der Bezirk plant zwar den Neubau etlicher Schulen, aber ehe diese fertig sind, werden noch einige Jahre vergehen. Deshalb sucht der Bezirk nach Alternativen, damit mehr Oberschüler in den Grenzen des Bezirks unterrichtet werden können und nicht in andere Bezirke reisen müssen. Mit der angespannten Situation an der Kurt-Tucholsky-Oberschule (KTO) konfrontiert, informierte sich Pankows neue Schulstadträtin Dominique Krössin (Die Links) noch im Vorfeld der Sitzung intensiv in der KTO über die derzeitige Situation. Sie tauschte sich dazu unter anderem mit Schulleiterin Suzann Haße aus, traf sich mit Vertretern der Gesamtelternvertretung sowie des Schulamtes.
„Wir müssen hier Schulplätze zur Verfügung stellen, die wir gar nicht haben“, sagte Krössin. Es sei klar, dass solch eine Entscheidung nicht gerade Freude auslöse. Nach den Gesprächen könne sie aber verbindlich zusichern, dass die Schule ab dem kommenden Schuljahr nicht um einen Zug, sondern zunächst um eine siebente Klasse erweitert werde. Danach werde voraussichtlich jedes Jahr eine weitere zusätzliche siebente Klasse aufgenommen.
Bei ihren Gesprächen und Informationsbesuchen erfuhr die Stadträtin auch aus erster Hand, wo es an der Schule drückt und was diese sich wünscht. Unter anderem stehe der Umbau einer ganzen Etage zu einer Lernetage auf der Agenda. Gemeinsam mit dem bezirklichen Hochbauamt will sie außerdem überlegen, ob und wie Umbauten für die zusätzliche Klasse möglich sind. Weiterhin wünscht sie die Schule eine größere Mensa. Auch an das Thema Hallenzeiten in der Schulsporthalle müsse man rangehen. Schließlich wird der Fokus auch auf den Modularen Ergänzungsbau (MEB) gerichtet, der sich auf dem Schulhof der KTO befindet. In diesem werden zurzeit Grundschüler unterrichtet. Wenn die Grundschule den MEB nicht mehr benötigt, soll er der KTO zugeschlagen werden, damit diese mehr Raumkapazitäten hat.
Dominique Krössin erklärte, dass sie nach den Gesprächen Zuversicht verspüre. Sie machte außerdem deutlich, dass alle künftigen Schritte eng mit der Kurt-Tucholsky-Oberschule abgestimmt werden sollen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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