Straße für einen Campus sperren?
Klecks-Grundschule leidet unter Platzproblemen
Um die Flächenprobleme an der Klecks-Grundschule im Tiroler Viertel zu lösen, sollte eine Campusfläche entwickelt werden, schlägt die SPD Pankow-Süd vor.
Unter anderem sollte dafür geprüft werden, ob die Schulaußenfläche zum Beispiel durch eine dauerhafte Sperrung der Tiroler Straße zwischen Toblacher Straße und Brixener Straße vergrößert werden kann. Damit könnte die Außenanlage bis zum Andreas-Hofer-Platz/Brennerberg erweitert werden. Alternativ könnte auch eine Sperrung der Brixener Straße zwischen Tiroler Straße und Zillertaler Straße erwogen werden.
Dass solche Überlegungen gar nicht so abwegig sind, wie sie manchem auf den ersten Blick erscheinen, beweist die Campuserweiterung am Rosa-Luxemburg-Gymnasium. Dort werden nach einem Beschluss des Bezirksamtes und nach jahrelangem Diskussionsprozess „Teilflächen des öffentlichen Straßenlandes der Borkumstraße eingezogen und an das Schul- und Sportamt zum Zweck der Erweiterung des Schulstandortes Rosa-Luxemburg-Gymnasium übertragen“, wie es in der Sprache der Verwaltung heißt.
Anlass ein ähnliches Vorgehen für den Standort der Klecks-Grundschule vorzuschlagen, sind deren Platzprobleme. „In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler deutlich gestiegen“, erklärt der Vorsitzende der SPD Pankow-Süd, Walter Birkhan. „Zur Absicherung des Schulsportes soll deshalb in Kürze ein Hallenneubau auf dem Gelände der Klecks-Grundschule errichtet werden. Dieser Neubau hat jedoch auch Auswirkungen auf das Schulgelände. Der auf dem zu bebauenden Grundstücksteil derzeit ansässige Kinder-KiezKlub müsste weichen, Baumbestand auf dem Gelände ginge verloren, und die zur Verfügung stehende Pausen- und Spielfläche für die Schulkinder würde deutlich verkleinert.“
Deshalb werden von den Eltern der Schülerinnen und Schüler derzeit mögliche Lösungen diskutiert. Davon ausgehend schlägt die SPD Pankow-Süd vor, rund um die Klecks-Grundschule eine Campus-Fläche zu entwickeln. „Die jetzige Schulfläche kann die gestiegenen Bedarfe kaum abdecken“, so Walter Birkhan. Ziel sollte es daher sein, die Bildungs- und sozialen Bedarfe zu bündeln und die sozialräumliche Öffnung der Schule in den Kiez zu unterstützen. Dabei gehe es darum, die Schulaußenflächen zu sichern und zu erweitern, den Verbleib des für den Kiez wichtigen Kinder-KiezKlubs Pankow beim künftigen Campus dauerhaft abzusichern und den Andreas-Hofer-Platz/Brennerberg als nachbarschaftlichen Treffpunkt weiter zu entwickeln. Zudem solle die Verkehrssicherheit für Kinder, die die Klecks-Grundschule sowie die umliegenden Kindertageseinrichtungen besuchen, erhöht werden.
Die Schule plane bereits seit Längerem ganz konkret die Umgestaltung des Fahrradgartens, berichtet Walter Birkhan. „Hier soll eine Fläche entstehen, auf der Kinder ihre Pausen gut verbringen und sich erholen können. Diese Umgestaltung des Fahrradgartens muss zügig realisiert werden, bevor durch den Baubeginn der Turnhalle große Teil des Schulhofes gesperrt werden.“
Um den Verlust der Außenfläche durch die neue Sporthalle zu kompensieren, sollte, so der Vorschlag der SPD Pankow-Süd, eine Erweiterung des Schulgeländes zum Brennerberg in Betracht gezogen werden. Außerdem sollten alternative Standorte für die Sporthalle geprüft werden, zum Beispiel eine Randbebauung des Brennerberges an der Sackgasse Brixener Straße/Tiroler Straße oder Toblacher Straße/Tiroler Straße. Auf oder am Brennerberg sollte indes der KiezKlub verortet werden, in dem zugleich auch Nachbarschaftsbegegnungen möglich sind. Und der Brennerberg als zentraler Naherholungsort für die Nachbarschaft im Tiroler Viertel müsse durch Gestaltungsmaßnahmen attraktiver werden, so die Vorschläge der SPD Pankow-Süd. Diese setzte sich nun im Bezirk dafür ein, dass diese aufgegriffen und entsprechende Mittel für die Umsetzung gesichert werden, so Walter Birkhan.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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